Viel zu selten atmen wir tief und bewusst. Jedoch ist unser Atem ein wichtiges Tool, um Stress zu reduzieren und unseren Körper und Geist zu entspannen.
Frau atmet tief
Durch bewusstes Atmen können wir unsere Emotionen steuern. - Adobe Stock Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Häufig atmen wir viel zu schnell und zu flach.
  • Wenn wir unseren Atem bewusst nutzen, können wir Stress reduzieren.
  • Probieren Sie diese vier Atemtechniken aus und integrieren Sie sie in Ihren Alltag.

Unser Körper ist ein Wunder: Tagein tagaus atmet er automatisch, ohne dass wir etwas dafür tun, oder uns auf unsere Atmung konzentrieren müssen. Durch das Atmen wird unser Körper mit frischem Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid ausgeatmet.

Jedoch atmen wir häufig viel zu flach und belasten damit den Körper und die Psyche.

Durch unseren Atem beeinflussen wir nämlich auch unsere Stimmungslage. Sind wir gestresst, atmen wir schnell und flach.

Kommen wir zur Ruhe verlangsamt sich der Atem wieder. Dennoch atmen wir selten richtig bewusst und tief.

Tiefes Atmen kann in Stresssituationen aber enorm helfen, runterzukommen und zu entspannen. Richtiges Atmen ist daher sinnvoll und fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden.

Atmen beruhigt und entspannt Körper und Geist sofort.

Frau macht Atemübung.
Integrieren Sie Atemübungen in Ihren Alltag. - Adobe Stock Photo

Ein- oder mehrmals täglich ein paar Minuten bewusst zu atmen, sollte demnach zu einer Routine werden, wenn Sie Ihr Stresslevel reduzieren möchten. Probieren Sie folgende Atemtechniken aus und etablieren Sie diese, welche Ihnen am meisten zusagt, am besten in Ihren Alltag.

Das braucht nicht viel Zeit und Sie können diese Übung überall machen –im Büro, auf dem Sofa oder vor dem Einschlafen.

Die Bauchatmung

Diese Atemtechnik eignet sich, wenn Sie eine kurze Phase der Entspannung benötigen. Setzen Sie sich aufrecht hin und legen Sie Ihre Hände auf den Bauch.

Atmen Sie möglichst gleichmässig und ganz locker ein und aus. Lassen Sie die Luft zuerst in den Bauch fliessen und anschliessend in den Brustkorb.

Atmen Sie aus, indem Sie zuerst Ihren Brustkorb, dann Ihren Bauch locker lassen. Atmen Sie die Luft durch die Nase ein, und durch den Mund aus.

Durch diese Übung wird die eingeatmete Luftmenge erhöht, was die Versorgung Ihres Körpers mit Sauerstoff verbessert. Falls es ihnen anfangs leicht schwindlig wird, kann das an der vermehrten Sauerstoffzufuhr liegen und sollte sich rasch wieder normalisieren.

Die 4-6-8-Übung

Diese Atemübung ist eine Erweiterung der Bauchatmung. Setzen oder legen Sie sich wieder entspannt hin und legen Sie Ihre Hand auf den Bauch.

Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie langsam bis vier. Dann halten Sie die Luft an und zählen bis sechs. Atmen Sie dann durch den Mund aus und zählen dabei langsam bis acht.

Diese Übung können Sie rund fünfmal wiederholen. Dabei wird der Blutdruck gesenkt und Ihr Körper schaltet auf Erholung.

Die Wechselatmung

Bei dieser Übung nehmen Sie Ihre rechte Hand und spreizen den Daumen und den kleinen Finger. Mit dem kleinen Finger verschliessen Sie das linke Nasenloch, sodass Sie durch das rechte Nasenloch einatmen können.

Halten Sie kurz den Atem und verschliessen Sie das rechte Nasenloch nun mit dem Daumen. Atmen Sie über das linke Nasenloch aus.

Beim zweiten Durchgang atmen Sie über das freie linke Nasenloch ein, verschliessen das linke Nasenloch wieder mit dem kleinen Finger und atmen über das rechte Nasenloch aus.

Halten Sie zwischen den Einatmungen immer für ein paar Sekunden den Atem an. Die Wechselatmung entspannt und bewirkt zudem einen Ausgleich zwischen den beiden Hirnhälften. Dadurch wird die Konzentration gefördert.

Stossartiges Ausatmen

Bei Angst und Angespanntheit flacht der Atem ab. Weniger Sauerstoff gelangt in Ihren Körper und die Muskelanspannung steigt.

Diese Atemübung kann Ihnen helfen, die körperliche Unruhe und Nervosität zu lindern und eignet sich gut zur Beruhigung. Setzen Sie sich hin und legen Sie eine Hand auf den Bauch, die andere auf die Brust.

Atmen Sie entspannt ein und zählen dabei bis fünf. Atmen Sie dann fünfmal hintereinander stossartig durch den Mund wieder aus. Wiederholen Sie diese Übung einige Male, bis sich ein Entspannungsgefühl einstellt.

Diese Technik eignet sich auch gut gegen Wut oder Ärger.

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Artikel verfasst von Marina Persano

Marina Persano
Die Autorin Marina Persano. - zVg

Die 30-jährige Journalistin und Bloggerin lebt selbst seit vielen Jahren mit einer Angststörung. Für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano schreibt sie über Angststörungen, Persönlichkeitsentwicklung und ihre Wege zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben.​

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