Gesundheit Aargau: Schmerzende Haut nach einem Sonnenbrand bekämpfen
Entspannt eine Stunde in der Sonne gesessen und schon ist es passiert: Die Haut hat sich rot verfärbt und schmerzt – der Sonnenbrand ist da!

Das Wichtigste in Kürze
- Jährlich erleidet fast die Hälfte der Kinder mindestens einen Sonnenbrand.
- Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den höchsten Hautkrebsraten weltweit.
Obwohl das Bewusstsein für die Gefährlichkeit der Sonnenstrahlung gestiegen ist, erleiden im Sommer noch immer zahllose Menschen einen Sonnenbrand. Die schmerzhaften Folgen sind oft noch tagelang zu spüren. Doch wie entsteht ein Sonnenbrand überhaupt?
Beim Aufenthalt im Freien treffen die ultravioletten A- und B-Strahlen der Sonne (UVA und UVB) auf die menschliche Haut. Diese verfügt nur über eine geringe Eigenschutzzeit. Je nach Hauttyp beträgt diese etwa 10 bis 20 Minuten. Danach dringen die UVB-Strahlen in die obere Hautschicht ein und schädigen die dortigen Hautzellen.

Der Körper reagiert auf diese Schäden mit einer Entzündung: Die Haut färbt sich rot, schwillt an und fühlt sich erhitzt an. Je nach Intensität der Verbrennung schmerzt die Haut bei oder auch ohne Berührung. Die geschädigten Hautzellen sterben ab, und die Haut beginnt sich ein bis zwei Tage nach dem Sonnenbrand zu schuppen.
Kinder sind besonders gefährdet, da ihre Haut dünner und weniger stark pigmentiert ist. Einer Society of Environmental Epidemiology-Umfrage zufolge hatten 39,9 Prozent der Schweizer Kinder mindestens einmal pro Jahr einen Sonnenbrand. Für Erwachsene liegen keine Daten vor, doch die Zahlen dürften ähnlich ausfallen.
Gesundheit Aargau: Haut behandeln nach einem Sonnenbrand
Ganz wichtig: Suchen Sie sofort Schatten auf, sobald sich die Haut zu röten beginnt, um weitere Schäden zu verhindern. Die geschädigte Hautpartie muss anschliessend gekühlt werden.
Ideal ist ein mit kaltem Wasser befeuchteter Lappen oder ein Tuch. Ein längeres Bad kann die Haut ebenfalls beruhigen, allerdings darf das Wasser maximal lauwarm sein. Heisses Wasser belastet die Haut zusätzlich.

Wenn sich die Haut beruhigt hat, tragen Sie eine feuchtigkeitsspendende Lotion auf. Besonders empfehlenswert ist eine spezielle After-Sun-Lotion mit Wirkstoffen wie Aloe vera.
Bei einem schweren Sonnenbrand kann auch eine Brandsalbe mit einem entzündungshemmenden Wirkstoff sinnvoll sein. Wenn die Schmerzen anhalten oder sogar Brandblasen auftreten, suchen Sie einen Arzt auf.
Ebenfalls wichtig ist es, viel zu trinken. Die Haut benötigt nun besonders viel Feuchtigkeit, um sich zu regenerieren. Ausserdem verliert geschädigte Haut besonders viel Feuchtigkeit durch Verdunstung, die Sie ersetzen müssen.
Warum Sonnenbrand so gefährlich ist
In der Regel klingt ein Sonnenbrand nach einigen Tagen wieder ab. Die zerstörten Hautzellen haben sich abgeschuppt und die Haut sieht wieder gesund aus. Alles nicht so schlimm?
So einfach ist es nicht, denn auch die Haut hat ein Gedächtnis. Sie merkt sich jede Verletzung. So kann sich aus längst vergangenen Sonnenbränden später Hautkrebs entwickeln.

Die Schweiz gehört schon lange zu den Ländern mit den höchsten Hautkrebsraten weltweit. Der Kanton Aargau bildet laut dem Krebsregister Aargau hier keine Ausnahme.
Bei Frauen und Männern belegte der nichtmelanombedingte Hautkrebs mit 12 beziehungsweise 13,8 Prozent der Neuerkrankungen den jeweils zweiten Platz hinter Brust- beziehungsweise Prostatakrebs.
Dies ist der besonderen Geografie des Landes geschuldet, denn in den Bergen ist das Risiko für Sonnenbrände stark erhöht. Mit jedem 1000 Höhenmeter nimmt die UV-Strahlung um etwa 12 bis 15 Prozent zu.
Vorbeugen besser als behandeln
Umso wichtiger ist es deshalb, Sonnenbrand gar nicht erst entstehen zu lassen. Ob beim Sonnenbaden im Garten, im Flachland oder bei einer Bergwanderung: Sonnenschutz sollte immer dabei sein.

Dazu gehören Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sowie körperbedeckende Kleidung. Eine leichte, langärmelige Bluse fühlt sich genauso luftig an wie ein T-Shirt, bietet aber wesentlich mehr Schutz. Das Gleiche gilt für weit geschnittene Sommerhosen und lange Röcke.
Machen Sie es wie die Südländer und legen Sie in den Mittagsstunden eine längere Siesta im Schatten ein. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, ist die UV-Strahlung nämlich besonders intensiv.