Aloe Vera fristet in vielen Haushalten ein Dasein als Zimmerpflanze auf der Fensterbank. Dabei kann die auch «Wüstenlilie» genannte Pflanze noch viel mehr.
Aloe Vera
Aloe Vera. - Depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aloe Vera stammt aus Arabien und ist heute weit verbreitet.
  • Das Wasserspeichergewebe der Blätter wird zu feuchtigkeitsspendendem Gel verarbeitet.
  • Daneben wirkt es entzündungshemmend und wundheilend.

Aloe Vera ist eine Wüstenpflanze, die ursprünglich von der arabischen Halbinsel stammt und heute von Mexiko bis Indien verbreitet ist. In Europa gedeiht sie vor allem in den trockenen Gebieten rund um das Mittelmeer und auf den kanarischen Inseln. Hier sind Aloe Vera-Produkte einer der beliebtesten Exporte.

Aloe Vera ist eine der rund 500 verschiedenen Aloe-Arten, die weltweit gedeihen. Aus ihren Blättern wird ein gelbes Exsudat gewonnen, das auch «Curacao Aloe» genannt wird. Ursprünglich wurde auch die Pflanze als solche Curacao Aloe genannt, weil sie zunächst in der südlichen Karibik , unter anderem auf der Antilleninsel Curacao, angebaut wurde. Das Exsudat enthält bis zu 40 Prozent Aloin, das eine stark abführende Wirkung besitzt. Es kann – mit Vorsicht – bei Verstopfungen als Abführmittel verwendet werden.

Aloe Vera Gel
Aloe Vera Gel. - Depositphotos

Im Bereich der Schönheitspflege werden vor allem die fleischigen langen Blätter der Aloe Vera verwertet. Diese verfügen über hohe Wasserspeicherkapazitäten, mit denen die Pflanze lange Dürrephasen in der Wüste überlebt. Das Gewebe enthält wertvolle Aminosäuren, wasserlösliche Vitamine und Polysaccharide. Bei sorgfältiger Behandlung der Pflanze ist das gewonnene Aloe-Vera-Gel frei vom abführenden Aloin.

Aloe-Vera-Gel zur Hautpflege

Das Gel wird aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden Wirkung heute in unzähligen kosmetischen Produkten eingesetzt. Da Aloe Vera auch hautberuhigende entzündungshemmende Salicylsäure enthält, wird es sehr gerne in After-Sun-Lotionen genutzt. Es beruhigt die nach langem Sonnenbaden gerötete und gereizte Haut.

Aloe Vera
Aloe Vera beruhigt die Haut. - Depositphotos

Der Anteil an Aloe Vera kann in industriell gefertigten Massenprodukten verschwindend gering sein. Ausserdem stammen die Pflanzen oft aus Monokulturen aus Mittel- und Südamerika und sind stark mit Herbiziden belastet. Besser sind Bio-Produkte aus Kleinbetrieben. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das Gütesiegel des International Aloe Science Council.

Vorsicht beim Verzehr

Aloe Vera wird heute auch gerne als Saft für Entschlackungskuren, Cleansing und Detoxing angeboten. Dahinter steckt natürlich die abführende Wirkung des Aloins. Diese Produkte sollten darum nur mit grosser Vorsicht verwendet werden. Bei einer echten Verstopfung lassen sie den Stuhl weicher werden, doch eine mehrtägige Detox-Kur kann zu gefährlicher Dehydrierung führen.

Auf keinen Fall sollte die Aloe Vera als Zimmerpflanze gekauft werden, um dann die Blätter für grüne Smoothies und ähnliche Drinks zu verwenden. Auch hier kann der hohe Aloin-Gehalt ausgesprochen unangenehme Folgen für den Magen-Darm-Trakt haben. Obendrein ist der Geschmack sehr bitter. Für die heilende Wirkung von Aloe Vera bei diversen Krankheiten gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege.

Aloe Vera zu Hause selbst nutzen

Natürlich lässt sich die Wüstenlilie zuhause gut als Grünpflanze auf die Fensterbank oder in den Wintergarten stellen. Solange sie es warm genug hat, ist sie sehr anspruchslos in der Pflege und kann beeindruckende Masse erreichen. Wichtig ist nur, die Pflanze nicht zu ertränken: Als Wüstenpflanze kommt sie mit sehr wenig Wasser aus.

Am besten wird ab und zu eines der untersten und damit prallsten Blätter der Pflanze geerntet. Direkt unter der Schale verbirgt sich das wertvolle feuchtigkeitsspendende Gel, das sich ganz einfach herausdrücken lässt. Doch Vorsicht: Die Blätter haben Stacheln. Das Gel kann einfach mit den Fingern auf der Haut verteilt oder als Gesichtsmaske verwendet werden. Günstiger und einfacher geht es nicht.

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