Wer bei Hanf zunächst an die berauschende Wirkung der Cannabispflanze denkt, liegt bei Hanfsamen falsch. Sie sind vor allem ein wichtiger Proteinlieferant.
Hanfprodukte
Hanfsamen und Hanföl sind ideal für die Ernährung. - Depositphotos
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hanfsamen ist der Samen der Pflanze Cannabis sativa.
  • Sie sind reich an gesunden Inhaltsstoffen.
  • Veganer und Vegetarier nutzen sie als pflanzliche Proteinquelle.

Der gewöhnliche Hanf, Cannabis sativa, ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Die Fasern der Pflanze werden seit Jahrtausenden zur Herstellung von Seilen und Textilien verwendet. Der Samen und das daraus gepresste Öl sind wertvolle Nahrungsmittel. Tatsächlich war Hanf in jeder Form noch bis zum frühen 20. Jahrhundert völlig legal – einschliesslich des Kiffens.

Als das US-amerikanische Alkoholverbot (Prohibition, 1929) gescheitert war, suchte Prohibitionsminister Harry Anslinger ein neues Feld und fand es im Cannabis. Er verteufelte Marihuana so stark, bis es zunächst in den USA und später auch in anderen Ländern verboten wurde.

Erst in den letzten Jahren entspannte sich die Lage. Immer mehr Länder legalisierten diverse Hanfprodukte wieder. Auch in der Schweiz ist legaler Hanf heute wieder voll im Trend.

Hanfsamen haben gesundheitliche Vorteile

Die berauschende Substanz des Cannabis, Tetrahydrocannabinol, kommt im Hanfsamen nicht vor, sodass er auch keine psychoaktive Wirkung ausüben kann. Lediglich ein Restgehalt von 0,3 bis 0,7 Prozent THC kommt im sogenannten «legalen Hanf» vor. Stattdessen stecken Hanfsamen voller gesunder Inhaltsstoffe und können durchaus als Superfood gelten. Ein günstiges Superfood, das in ganz Europa hergestellt wird und nicht für teures Geld importiert werden muss.

Hanfsamen als Superfood
Hanfsamen als Superfood. - Depositphotos

So sind Hanfsamen reich an den Vitaminen B und E, an Mineralstoffen wie Magnesium, Eisen, Kalium und Calcium und an Aminosäuren. Gerade für Vegetarier und Veganer sind Hanfsamen eine wichtige Hilfe bei der ausreichenden Versorgung mit Protein.

Besonders interessant für eine gesunde Ernährung ist daneben der hohe Gehalt an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die sonst fast nur in Fisch vorkommen. Die drei Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Alpha-Linolensäure (ALA) stärken das Herz, die Sehkraft und die normale Gehirnfunktion. Dazu senken die mehrfach ungesättigten Fettsäuren den Cholesterinspiegel.

Nicht zuletzt helfen Hanfsamen beim Abnehmen: Ähnlich wie Leinsamen quellen sie im Magen auf und sorgen so für ein lange anhaltendes Sättigungsgefühl.

Hanfsamen als Nahrungsmittel

Typischerweise sind Hanfsamen eine prima Beigabe für das Frühstück: Die Samen können in Joghurts und ins Müesli eingerührt oder auch Smoothies beigemischt werden. Daneben wird geschälter Hanfsamen gerne für Backwaren verwendet, zum Beispiel für selbstgebackene Kekse oder leckeres Brot. Ähnlich wie Nüsse können die Samenkörner auch über Salate gestreut werden. Alternativ ergibt das aus Hanfsamen gepresste Hanföl ein leckeres Dressing.

Hanfsamen
Hanfsamen werden auch in der Schweiz immer populärer. - Depositphotos

Allerdings ist bei Hanfsamen zu beachten, dass sie nicht gerade kalorienarm sind: Eine Handvoll Hanfsamen (etwa 50 Gramm) hat 200 Kalorien. Als Knabberei sind sie trotz des leckeren Geschmacks daher nur eingeschränkt zu empfehlen.

Hanföl eignet sich übrigens auch gut zur Schönheitspflege. Die enthaltenen Fettsäuren spenden der Haut Feuchtigkeit und lindern Reizungen. Viele Frauen berichten, dass Hanföl hormonelle Beschwerden wie PMS und die Menopause mit ihren typischen Stimmungsschwankungen lindert.

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