Wie war die Schule heute? Was du stattdessen fragen solltest

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Bern,

Wenn du als Antwort mehr als ein schlichtes «gut» oder «schlecht» suchst, solltest du gezielte Fragen stellen. Wie intelligente Kommunikation Kinder stärkt ...

Kind, Vater
Gewusst, wie: Auch die Kommunikation mit dem eigenen Kind will gelernt sein. - Depositphotos

Mal ehrlich: Die Standardfrage «wie war die Schule heute?» kommt unseren Kindern wahrscheinlich vor wie die tausendste Wiederholung von «und täglich grüsst das Murmeltier». Dass sich der Nachwuchs als Antwort nicht mehr als zwei bis drei Silben entlocken lässt, verwundert nicht.

Abgedroschene Fragen verdienen unkreative Antworten. Psychologen empfehlen, bewusst tiefgreifendere Fragen zu stellen.

Diese regen nicht nur zum Nachdenken an, sondern fördern auch wichtige Fähigkeiten wie emotionales Selbstbewusstsein und Empathie bei den Kindern. Wir haben einige Beispiele gesammelt.

1. Was war das Interessanteste, das du heute gelernt hast?

Kindliche Neugierde ist ein wertvolles Gut, welches es zu fördern gilt. Indem wir als Eltern aktiv daran teilnehmen, fördern wir ihre lebenslange Lernbereitschaft.

Familie, Frühstück, Kind, Vater
Keine Angst vor komplexen Fragen: Für Kinder ist es von enormer Bedeutung, wenn Eltern aktiv an Dingen teilhaben, die sie bewegt. - Depositphotos

Wichtig ist dabei: Diese Frage ist unabhängig von schulischen Leistungen und übt keinerlei Druck aus. Stattdessen schätzt du die Interessen deines Kindes und zeigst, dass Schule viel mehr ist als Noten und Zeugnisse.

2. Was war der beste Teil deines Tages?

Diese Frage animiert Kinder dazu, positive Aspekte ihres Tages hervorzuheben. Gerade in Phasen, in denen die Schule schwerfällt, ist diese Art von Fragen besonders hilfreich, um Optimismus und Dankbarkeit anzuregen.

Beides sind wichtige Elemente für eine gute mentale Gesundheit. Ausserdem erhältst du als Elternteil einen Einblick, wie dein Kind die Welt sieht.

3. Wem hast du heute geholfen?

Mit dieser Frage motivieren wir unsere Kinder zu einem rücksichtsvollen Sozialverhalten.

Wenn diese Frage regelmässig gestellt wird, suchen Kinder aktiv nach Möglichkeiten, anderen zu helfen.

4. Welchen Fehler hast du heute gemacht und was hast du daraus gelernt?

Fehler passieren jedem von uns. Indem wir offen über unsere Missgeschicke sprechen, helfen wir unseren Kindern, Fehler als Chance zu sehen.

Aber: Achte darauf, nicht verurteilend zu reagieren und lass deinem Kind die Freiheit, Dinge für sich zu behalten.

5. Auf wen warst du heute stolz?

Diese Frage lenkt die Aufmerksamkeit der Kinder auf andere und fördert so ihre Empathie. Gleichzeitig erhalten Eltern einen Einblick in die Beziehungen des Kindes und dessen Wertvorstellungen.

6. Was hätte deinen Tag noch besser gemacht?

Indem wir unsere Kinder dazu anregen, über Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken, lernen sie, mit Gefühlen wie Frustration umzugehen. Zudem ermutigst du dein Kind so, Problemlösungsstrategien zu entwickeln und in die Zukunft zu planen.

Tochter, Vater
Mit gezielten Fragen können wir als Eltern die soziale und emotionale Entwicklung unseres Kindes unterstützen. - Depositphotos

Diese Fähigkeiten sind im späteren Leben enorm wichtig, um eigenständig wertvolle Entscheidungen treffen zu können.

7. Was möchtest du gerne mal ausprobieren?

Diese letzte Frage ermutigt unsere Schützlinge dazu, über ihren Tellerrand zu blicken und Neues auszuprobieren. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, Leistung abzuliefern.

Der Lernprozess steht im Vordergrund. Probier doch einfach mal einige dieser Fragen aus.

Eines ist sicher: Du erhältst als Antwort mehr als nur ein Wort!

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Kommentare

User #3775 (nicht angemeldet)

Einfach in den Arm nehmen und sagen 'Nicht mehr lange'.

User #1482 (nicht angemeldet)

Werde diese Fragen im Gespräch gerne versuchen zu stellen! – Mein Problem ist lediglich, wie überliste ich meine Tochter (9), damit sie das Smafo weglegt…

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