Kinder als Tyrannen: Die wichtigsten Alarmsignale
Wenn die eigenen Kinder beginnen, Altersgenossen zu mobben, müssen Eltern handeln. Doch welche Anzeichen gibt es, um das Verhalten frühzeitig zu erkennen?

Kein Kind verhält sich immer perfekt. Wir alle können uns an Momente aus unserer Kindheit erinnern, in denen wir uns anderen Kindern gegenüber nicht richtig verhalten haben.
Wenn aus gelegentlichen Streichen jedoch systematisches Mobbing wird, sind wir heute als Eltern gefragt: Der erste Schritt ist dabei, zu erkennen, wenn eigene Kind zum Tyrannen mutiert.
Woher kommt Mobbing?
Mobbing entsteht oft aus unerfüllten emotionalen Bedürfnissen heraus und nicht aus angeborener Boshaftigkeit. Das bedeutet auch: Als Eltern sind wir in der Verantwortung, wenn die eigenen Kinder als Folge fehlender emotionaler Erfüllung andere Kinder mobben.
Statt blosser Schuldzuweisungen sollte es unser Ziel sein, die Hintergründe zu verstehen und dem Kind die Konsequenzen des eigenen Handelns aufzuzeigen.
Kontrollverhalten als erstes Warnsignal
Eltern können viel über ihre Kinder lernen, indem sie deren Interaktion mit Freunden und Altersgenossen beobachten. Will ein Kind ständig seine Spielkameraden kontrollieren, kann das ein erster Hinweis auf eine Tendenz zum Mobbing sein.

Auch ein mögliches Warnzeichen: Dein Kind weigert sich, Kompromisse mit anderen einzugehen. Und wenn dein Nachwuchs Drohgebärden einsetzt, um den eigenen Willen durchzudrücken, solltest du als Elternteil hellhörig werden.
Witze auf Kosten anderer
Die Grenze zwischen einem boshaften Witz und echtem Mobbing sind fliessend. Während ein etwas gemeiner Streich noch kein Anlass zur Sorge sein muss, solltest du diesen dennoch zum Anlass nehmen, um zu prüfen:
Versteht dein Kind, dass das eigene Handeln verletzend wirken kann? Geniesst es möglicherweise die Demütigung eines Altersgenossen oder nutzt es diese als Werkzeug, um immer Aufmerksamkeit zu erlangen?
Überheblichkeit und falsche Selbsteinschätzung
Wenn dein Kind ständig glaubt, besser zu sein als andere, könnte sich dahinter fehlgeleitetes Selbstbewusstsein verbergen. Abfällige Äusserungen sowie das Ausnutzen von Schwächen anderer Kinder sprechen eine deutliche Sprache.
Hintergrund dieser Überheblichkeit kann sein, dass das Kind eigene Unsicherheiten kompensiert.
Mangel an Empathie und Schuldzuweisungen
Empathie entwickelt sich bei jedem Kind unterschiedlich schnell. Doch wenn dein Kind über das Leid anderer lacht oder ihre Gefühle verspottet, müssen wir als Eltern eingreifen.
Ausserdem sollten Mütter und Väter genauer hinschauen, wenn Kinder kaum Verantwortung übernehmen und stattdessen andere beschuldigen. Denn: Schuldzuweisungen sind ein klares Zeichen, dass Kinder die Konsequenzen des eigenen Handelns ablehnen und daher bereit sein könnten, andere zu verletzen.
Verschwiegenes Online-Leben und Warnungen aus der Schule
Gerade heutzutage sind Eltern dazu angehalten, einen Blick auf die Online-Aktivitäten des Nachwuchses zu haben. Kinder können im digitalen Raum sowohl zu Opfern als auch zu Tätern werden.

Und die Anonymität des Internets könnte bei Mobbing-Tendenzen zum Brandbeschleuniger werden. Falls du von Lehrern hörst, dass dein Kind grob zu Mitschülern ist, andere neckt oder ständig in Konflikte verwickelt ist – nimm diese Warnungen ernst!
Wenn das Kind sich in der Schule von anderen Seiten zeigt als zu Hause, ist das ein Anlass, den Hintergründen dieses Verhaltens auf die Spur zu kommen.







