6 Dinge, mit denen Kinder kämpfen ‒ und die Eltern nicht erahnen
Kindertherapeuten bestätigen es: Der Nachwuchs macht sich oft Sorgen um Dinge, die Erwachsene kaum bemerken ...

Dein Kind ist stiller geworden, schläft schlecht oder wirkt gereizt. Nicht immer steckt die Matheprüfung dahinter.
Oft ahnen Eltern nicht, was ihre Sprösslinge wirklich beschäftigt und wie sie damit umgehen sollen. Und was für Erwachsene klein wirkt, fühlt sich für sie riesig an
Diese sechs Beispiele zeigen, was in jungen Köpfen vorgeht.
1. Angst, Fehler zu machen
Ein kleiner Patzer, ein falsches Wort – und schon steigt die Unsicherheit. Manche Kinder fürchten, etwas falsch zu machen oder jemanden zu enttäuschen.

Selbst wenn niemand Druck macht, lastet der Anspruch, alles richtig zu tun, schwer. Wenn du mit deinem Kind über eigene Missgeschicke sprichst, verliert das Thema seinen Schrecken.
Dein Nachwuchs lernt, dass Fehltritte dazugehören – und Mut wichtiger ist als Perfektion.
2. Überforderung durch Erwartungen
Manchmal wirkt der Alltag wie ein Wettlauf: Schule, Musik, Sport, Hausaufgaben – und kaum Zeit zum Durchatmen. Viele Kinder spüren, dass sie funktionieren sollen, selbst wenn niemand das ausdrücklich verlangt.
Reizbarkeit oder Erschöpfung sind Signale, dass es zu viel wird. Eltern können das Tempo drosseln, indem sie Freiräume schaffen und Termine bewusst streichen.
In diesen Pausen entsteht das, was unsere Lieblinge am dringendsten brauchen: Ruhe, Fantasie und Leichtigkeit.
3. Sorge wegen Streit und Konflikten
Kinder registrieren jede Spannung, jede veränderte Stimmung. Wenn Eltern streiten oder Freundschaften wackeln, suchen sie nach Gründen – und oft bei sich selbst.

Diese innere Unruhe ist belastend. Sprich offen darüber, dass Streit normal ist und niemand Gefahr läuft, den Halt zu verlieren.
Und: Eltern tragen die Verantwortung, Konflikte selbst zu lösen und bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Kinder nicht überfordert werden.
4. Angst vor sozialer Ausgrenzung
Freundschaften geben Halt – und wenn sie bröckeln, fühlt sich das für den Nachwuchs an wie ein kleiner Weltuntergang. Schon ein fehlendes Lächeln oder eine verpasste Einladung lösen manchmal Zweifel aus.
Dann fragen die Jüngsten sich, ob sie anders oder nicht gut genug sind, und ziehen sich schnell zurück. Wichtig ist, diese Sorgen ernst zu nehmen, statt sie abzutun.
Gespräche über Freundschaft, Zusammenhalt und den Mut, zu sich zu stehen, stärken das Vertrauen in die eigene Einzigartigkeit.
5. Druck durch digitale Vergleiche
Das Smartphone wird schnell zum Spiegel, in dem sich Kinder ständig mit anderen messen. Was sie dort sehen, wirkt perfekt – und macht das eigene Leben plötzlich unscheinbar.
Viele erkennen noch nicht, dass hinter Fotos und Videos oft Kulissen stecken. Wenn du darüber sprichst, lernt dein Sohn oder deine Tochter, zwischen echt und inszeniert zu unterscheiden.
Damit behält das eigene Leben Gewicht – ohne vom Glanz im Netz überstrahlt zu werden.
6. Unruhe mit Blick auf die Zukunft
Nachrichten über Klima, Kriege oder Krisen machen auch junge Menschen nachdenklich. Sie fragen sich, wie sicher ihre Welt morgen sein wird – manchmal, ohne es laut zu sagen.

Diese Gedanken brauchen Raum, bevor sie zu belastender Sorge werden. Du kannst Zuversicht vermitteln, indem ihr gemeinsam kleine Dinge tut.
Einige Möglichkeiten: Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon pflegen, Müll sammeln, Energie sparen oder beim Einkaufen bewusste Entscheidungen treffen.