Teure E-Strategie drückt Porsche ins Minus
Strategische Neuausrichtung und US-Zölle belasten den Sportwagenhersteller massiv. Der Macan bleibt jedoch ein Lichtblick in der teuren Transformation.

Wer Auto fährt, kennt das Gefühl. Manchmal muss man bremsen, um danach wieder richtig beschleunigen zu können. Genau das erlebt Porsche derzeit in seiner Bilanz.
Porsche schreibt im dritten Quartal rote Zahlen. Eine teure strategische Neuausrichtung und US-Zölle belasten das Ergebnis massiv.
Der Sportwagenbauer richtet seine Strategie derzeit grundlegend neu aus. Diese Neuausrichtung kostet kurzfristig sehr viel Geld. Die Neunmonatszahlen 2025 zeigen den tiefsten Punkt dieser Transformation. Für Investoren und Fans ist es eine Zerreissprobe.
Operativer Verlust im dritten Quartal
Die Porsche AG meldet für das dritte Quartal 2025 einen operativen Verlust. Dieser belief sich auf 967 Millionen Euro.
Als Hauptgründe nennt der Konzern hohe Sonderaufwendungen für die strategische Neuausrichtung. Dazu gehören Anpassungen bei der Elektro-Strategie und gestrichene Batteriepläne.
Ausserdem belasteten US-Importzölle das Ergebnis mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag.
Gewinn bricht über neun Monate ein
Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahres, schmilzt der operative Gewinn fast vollständig. Er sank um 99 Prozent auf nur noch 40 Millionen Euro.

Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei über vier Milliarden Euro. Der Konzernumsatz ging im gleichen Zeitraum um 6.0 Prozent auf 26.86 Milliarden Euro zurück.
Die operative Umsatzrendite fiel von 14.1 Prozent auf nur noch 0.2 Prozent.
Auslieferungen sinken, Macan wächst
Weltweit lieferte Porsche bis Ende September 212'509 Fahrzeuge aus. Das entspricht einem Rückgang von 6.0 Prozent. Ein Grund dafür ist der Modellwechsel beim 911.
Auch der 718 war wegen neuer EU-Regularien nur eingeschränkt verfügbar. Besonders schwierig bleibt der Markt in China mit einem Einbruch von 25.6 Prozent. Lichtblick ist der Macan: Er verzeichnete ein starkes Wachstum von 18 Prozent.
Elektrifizierung schreitet voran
Trotz der Probleme bei den Auslieferungen steigt der Anteil elektrifizierter Modelle. In den ersten neun Monaten waren 35.2 Prozent aller ausgelieferten Fahrzeuge elektrifiziert.
Davon waren 23.1 Prozent vollelektrisch. Der Konzern hält an der Transformation fest, auch wenn sie teuer ist. Der Netto-Cashflow im Automobilbereich stieg sogar leicht auf 1.34 Milliarden Euro.
Prognose für 2025 bestätigt
Das Management erwartet, den Tiefpunkt nun durchschritten zu haben. Porsche bestätigte die gesenkte Prognose für das Gesamtjahr 2025.
Der Konzern erwartet einen Umsatz zwischen 37 und 38 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite soll zwischen null und zwei Prozent liegen.
Ab 2026 rechnet die Unternehmensführung wieder mit einer spürbaren Verbesserung.











