Parkplatz-Alarm in Basel und Zürich: Städte im Umbruch
Die Suche nach einem Parkplatz wird in urbanen Zentren wie Basel und Zürich zur Geduldsprobe. Kommunale Strategien reduzieren systematisch das Angebot.

Die technologische Entwicklung hin zu kleineren, geteilten Mobilitätsformen verändert die urbane Landschaft. Städte wie Zürich und Basel verfolgen eine restriktive Parkraumpolitik. In Basel wurden seit 2015 fast 1'500 öffentliche Parkplätze gestrichen, in Zürich sogar über 3'200.
Der frei werdende Raum dient nun der Förderung von Fuss- und Veloverkehr sowie mehr Grünflächen. Basel-Stadt will Autos konsequent auf privatem Grund parkiert sehen.
Quartierparkings bündeln Stellplätze in Parkhäusern und entlasten so die Strassen. Der Parksuchverkehr soll dadurch messbar reduziert werden.
Die Zürcher Strategie: Reduktion des motorisierten Individualverkehrs
Zürich verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Der motorisierte Individualverkehr (MIV) soll bis 2040 um 30 Prozent schrumpfen. Dies bedeutet das potenzielle Wegfallen weiterer 10'000 Parkplätze.

Die Stadt setzt auf attraktive Alternativen, etwa den Ausbau von ÖV- und Velorouten. Im Gegenzug wurden aber auch über 3'000 neue private Parkplätze geschaffen, vor allem in Tiefgaragen.
Die Parkraumbewirtschaftung wird zudem mit einer revidierten Parkkartenverordnung verschärft. Der Fokus liegt klar auf einer massiven Reduktion des privaten Fahrzeugbesitzes.
Private Lösungen: Die Chance der Mehrfachnutzung in Basel
Die Verknappung öffentlicher Flächen führt zu innovativen Lösungen auf privater Ebene. Basel-Stadt erlaubt seit Mitte 2022 explizit die Mehrfachnutzung von Privatparkplätzen.
So könnten etwa Büroparkplätze nachts von Anwohnenden genutzt werden. Solche Pilotversuche sollen die Effizienz bestehender Infrastrukturen steigern.

Diese Massnahme ist zentral, um den Parkplatzbedarf in Quartieren ohne grossen Neubau zu decken. Der Kanton reagiert damit auf die steigende Nachfrage bei knapper öffentlicher Fläche.
Kosten und Kritik: Die Kehrseite der Verkehrswende
Für Anwohnende und Gewerbe bedeutet die Entwicklung steigenden administrativen und finanziellen Aufwand. Die Gebühren für Anwohnerparkkarten steigen in vielen Städten signifikant an.
In Basel-Stadt gibt es zudem deutlich mehr Anwohnerparkkarten als verfügbare Parkfelder. Kritiker befürchten eine Ungleichbehandlung, insbesondere für Handwerker oder Familien mit grösseren Fahrzeugen.
Die Politik muss einen Ausgleich zwischen ökologischen Zielen und den Bedürfnissen der autofahrenden Bevölkerung finden.







