Opels Rochen-Kult: Design, Power, Mythos
Vom Witz-Objekt und Filmstar zum Kulturgut: Der Opel Manta vollzog eine faszinierende Metamorphose und steht nun vor einer elektrisierenden Wiedergeburt.

Der Opel Manta hat sich tief in das automobile Gedächtnis Europas eingebrannt und begeistert auch heute noch mit seiner Geschichte und seinem Charakter.
Von seinen Anfängen als schickes Coupé bis hin zum Kultobjekt und nun mit Ausblick auf eine elektrische Zukunft hat der Manta eine faszinierende Entwicklung durchlaufen.
Manta A
Der Opel Manta A (1970-1975) überzeugte durch seine klaren Linien, die lange Motorhaube und das charakteristische Heck mit meist doppelten Rundscheinwerfern. Angeboten wurde er mit einer Reihe von Vierzylinder-Reihenmotoren, die als CIH-Motoren (Camshaft In Head) bekannt waren und sich durch ihre Robustheit auszeichneten.

Die Motoren des Manta A boten 1.2 Liter mit 60 PS, 1.6 Liter bis 80 PS und als Spitze 1.9 Liter. Dieser leistete im GT/E mit Bosch L-Jetronic Einspritzung 105 PS.
Der Wagen war rund 4.29 Meter lang, 1.63 Meter breit und wog zwischen 880 und 980 Kilogramm.
Manta B
Der Opel Manta B erschien 1975 und zeigte ein kantigeres Design. Dieses passte perfekt zum Zeitgeschmack der späten 70er und 80er Jahre. Opel bot ihn bis 1988 an und führte auch eine praktische Schrägheckvariante namens CC (Combi Coupé) ein.

Die Motorenauswahl erweiterte Opel im Laufe der Jahre stetig. Sie startete mit einem 1.2-Liter OHV-Motor, der 60 PS (44 kW) leistete. Es folgten diverse Vergaser- und Einspritzmotoren mit 1.3, 1.6, 1.8 und 1.9 Litern Hubraum. Der stärkste Serienmotor war ein 2.0-Liter-Einspritzer. Dieser mobilisierte im GT/E und späteren GSi 110 PS (81 kW).
Besonders begehrt sind heute die exklusiven Sondermodelle. Dazu zählt der Manta 400, ein Homologationsmodell für den Rallyesport. Sein 2.4-Liter-16V-Motor brachte es in der Wettbewerbsversion auf bis zu 272 PS. Auch der i200 und der von Irmscher veredelte i300 mit 3.0-Liter-Sechszylinder sind legendär.
Mythos Manta: Vom Proll-Image zum Kulturgut
Der Mythos Manta ist ein Phänomen, das massgeblich durch die späten 1980er und frühen 1990er Jahre geprägt wurde. Insbesondere der Manta B wurde zum Symbol der Jugendkultur und des Tunings.

Breite Reifen, auffällige Spoiler, Fuchsschwanz an der Antenne und nicht zuletzt die «Manta-Witze» trugen zu einem speziellen Image bei, das oft als «Proll-Auto» karikiert wurde. Filme wie «Manta, Manta» (1991) und «Manta – Der Film» (1991) festigten zwar ein bestimmtes Image. Gleichzeitig steigerten sie aber seine Popularität enorm und machten den Manta endgültig zum Kultobjekt.
Die Filme porträtierten eine Subkultur, die ihre Fahrzeuge liebte und individualisierte, oft mit begrenzten Mitteln, aber viel Leidenschaft. Die einst belächelten Attribute sind heute Teil des Charmes, der den Manta umgibt. Der Mythos Manta steht für Freiheit, Individualität, Rebellion und eine Ära erschwinglicher Sportcoupés. Seine robuste Technik machte ihn zudem beliebt im Motorsport und festigte seinen sportlichen Ruf.
Das Erbe und die elektrische Zukunft
Die sportlichen Topmodelle wie der Manta A GT/E und der Manta B GT/E bzw. GSi verkörperten die dynamische Seite der Baureihe. Der GT/E zeichnete sich durch stärkere Motoren, sportlichere Fahrwerksabstimmungen und markante Designelemente wie schwarze Motorhauben aus.

Der GSi führte diese Linie fort und bot mit dem 2,0E-Motor mit 110 PS eine für damalige Verhältnisse ansprechende Leistung, gepaart mit einem sportlichen Interieur, inklusive Recaro-Sitzen und Sportlenkrad. Diese Modelle sind heute besonders bei Sammlern beliebt, da sie die Essenz des sportlichen Opel-Fahrens dieser Ära repräsentieren.
Die jüngste Entwicklung rund um den Opel Manta ist die Ankündigung seiner Rückkehr als rein elektrisches Modell. Mit der Studie Manta GSe ElektroMOD hat Opel bereits einen vielversprechenden Ausblick gegeben, der das klassische Design des Manta A mit moderner Elektroantriebstechnologie verbindet.
Der Name Manta steht somit nicht nur für eine reiche automobile Vergangenheit, sondern auch für eine spannende Zukunft.