Luxus auch im Schlammloch: Jeep Grand Cherokee
Der Jeep Grand Cherokee gilt seit jeher als Inbegriff amerikanischer Geländewagen-Tradition und punktet mit seinem robusten Design und Offroad-Fähigkeiten.

Der Jeep Grand Cherokee hat sich längst von seiner rustikalen Offroad-Wurzel emanzipiert und tritt als luxuriöses Oberklasse-SUV auf. Insbesondere das Topmodell «Summit Reserve» positioniert sich als Konkurrent für etablierte Premium-Marken.

Doch kann der Amerikaner in der Schweiz, die von deutscher und britischer Konkurrenz dominiert wird, wirklich mit Eleganz, Technik und Luxus überzeugen? Und ist der hohe Preispunkt zu rechtfertigen?
Ausstattung, Preis und Motorisierung
In der Schweiz wird der Grand Cherokee als Plug-in-Hybrid (4xe) angeboten. Unter der Haube arbeitet ein 2.0-Liter-Turbobenziner im Verbund mit zwei Elektromotoren, die zusammen eine Systemleistung von 380 PS generieren.

Das Flaggschiff, der Summit Reserve, beginnt preislich bei rund 100'000 Franken. Dieser Preis beinhaltet eine umfangreiche Serienausstattung, für die bei der Konkurrenz häufig deftige Aufpreise fällig sein dürften.
Highlights der Ausstattung
Zu den luxuriösen Merkmalen im Innenraum gehören:
– ein McIntosh-Soundsystem mit 19 Lautsprechern
- ein grosses Panorama-Schiebedach
- Massagesitze für Fahrer und Beifahrer.
Ein technisches Highlight ist das interaktive Beifahrer-Display, das als zweite digitale Schnittstelle dient. Zusätzlich bietet das Topmodell die Quadra-Lift-Luftfederung, die eine präzise Anpassung der Fahrzeughöhe ermöglicht.
Die Dualität des Grand Cherokee: Offroad-Erbe und moderner Luxus
Die eigentliche Besonderheit des Grand Cherokee liegt in seiner DNA: Er ist das Bindeglied zwischen klassischer Offroad-Fähigkeit und modernem Luxus.
Während viele Konkurrenten den Geländeeinsatz nur noch als Marketingfloskel nutzen, behält Jeep mit Systemen wie dem Quadra-Drive II Allradantrieb, der adaptiven Luftfederung und der integrierten Offroad-Kamera die tatsächliche Geländegängigkeit im Fokus.

So kann die Luftfederung das Fahrzeug um mehrere Zentimeter anheben, um Hindernisse zu überwinden. Das Quadra-Drive-System kann bei Traktionsverlust das gesamte Drehmoment auf das Rad mit dem besten Grip leiten kann.
Ein SUV mit kleiner Zielgruppe?
Diese Kombination aus massiver Präsenz, einem noblen Innenraum mit hochwertigen Materialien und echter Geländetechnik ist ein herausragendes Merkmal des Amerikaners.
Doch die wahre Frage bleibt: Wird der Durchschnittskunde in der Schweiz diese Fähigkeiten abseits befestigter Strassen jemals nutzen? Oder ist die Offroad-Technik vielmehr am Ende nur ein schweres, teures Relikt, das in der urbanen Umgebung ungenutzt bleibt?