Ein Zimmer ganz aus Karamell. Dies ist keine Szene aus Hänsel und Gretel, sondern süsse Realität: Die Künstlerin Ursula Palla kreiert im Rahmen des europäischen Kulturerbejahres 2018 eine Karamell-Kunstinstallation im Schloss Hallwyl.
«Die totale Vergänglichkeit ist das Konzept» - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Karamellzimmer von Künstlerin Ursula Palla kann ab Donnerstag im Schloss Hallwyl besichtigt werden.
  • Die Installation soll an die Vergänglichkeit von Objekten erinnern.
  • Das Ganze ist eine Anlehnung an das berühmte Bernsteinzimmer.

Diese Woche wird im Schloss Hallwyl im Kanton Aargau die neue Ausstellung im Rahmen des europäischen Kulturerbejahres 2018 eröffnet. Hierfür hat die Künstlerin Ursula Palla ein Zimmer aus Karamell angefertigt. Die historischen Möbel und der Kronleuchter aus der bernsteinfarbenen Zuckermischung - eine Erinnerung an das berühmte Bernsteinzimmer - lösen sich bei warmen Temperaturen auf und verändern laufend ihre Form.

Der Schmelzprozess soll die totale Vergänglichkeit und den natürlichen Zerfallsprozess von Objekten aufzeigen. Sie selbst weiss auch nicht, wie das Kunstwerk schlussendlich aussehen wird: «Ich bin sehr gespannt, vielleicht werden nur noch einzelne Teile herausragen.»

150 Kilogramm Zucker

Insgesamt 150 Kilogramm Zucker hat die Künstlerin in dem Zimmer verarbeitet. Die Beine der Stühle im Zimmer wurden mit ungiftigem Baumwollpulver gestärkt, also grundsätzlich könnte man das ganze Zimmer essen. Sie selbst hat aber keine Lust darauf: «Bei 180 Grad Celsius muss man aufpassen, dass man sich nicht verbrennt.»

«Im Kulturerbejahr 2018 werden auf Schloss Hallwyl die Objekte genauer unter die Lupe genommen», meint Rudolf Velhagen vom Museum Aargau und Kurator der Ausstellung. Dabei geht es um die Konservierung dieser Objekte. «Unsere Künstlerin Ursula Palla zeigt in Ihrer Installation, dass diese wertvollen Objekte ohne Konservierung verfallen würden», so Velhagen.

Künstlerin Ursula Palla im Interview
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