Die durchschnittliche Prämienbelastung bei den Krankenkassen steigt 2019 im Kanton Bern pro Person um ein Prozent.
Kreis geformt aus Karten von Krankenkassen - Keystone
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Die durchschnittliche Prämienbelastung wird im kommenden Jahr im Kanton Bern für zwei Personengruppen höher ausfallen, wie aus den Unterlagen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervorgeht.

Sich selber stellt die bernische GEF ein gutes Zeugnis aus: Der Kanton Bern habe alle ehemals öffentlichen Spitäler verselbständigt und erteile die Leistungsaufträge bedarfsgerecht. Er halte die Spitäler dazu an, Leistungen effizient zu erbringen. Insofern setze er sich dafür ein, die Kostenentwicklung einzudämmen. Das zeige sich in der «relativ moderaten» Kostenentwicklung im stationären Bereich.

Im Schnitt um 2,2 Prozent höhere Krankenkassenprämien werden im nächsten Jahr Erwachsene ab 26 Jahren haben. Die kantonale mittlere Prämie in dieser Personengruppe steigt von 372.20 Franken auf 380.20 Franken. Um 2.70 Franken oder um 2,7 Prozent steigt die kantonale mittlere Prämie bei den Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren.

Deutlich besser weg kommen im kommenden Jahr hingegen die jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren. Sie werden 2019 im Schnitt 14,8 Prozent weniger für die Krankenkassenprämien ausgeben müssen.

Denn die eidgenössischen Räte haben im März 2017 beschlossen, die Familien zu entlasten und deshalb den Risikoausgleich für junge Erwachsene ab 2019 um 50 Prozent zu senken. Damit wird diese Alterskategorie um monatlich rund 100 Franken entlastet.

Neues Modell

Für die Berechnung des Wachstums bei den Krankenkassenprämien kommt für das kommende Jahr ein neues Modell zum Tragen. Neu wird das Wachstum der Krankenkassenprämien nicht mehr auf der Basis der sogenannten Standardprämie berechnet.

Diese galt nur für Erwachsene mit 300 Franken Franchise und Unfalldeckung. Diese Prämie wird jedoch laut Bundesamt für Gesundheit heute nur noch von knapp jeder fünften erwachsenen Person gewählt und ist nicht mehr repräsentativ.

Neu wird die sogenannte mittlere Prämie angewendet. Sie entspricht der durchschnittlichen Prämienbelastung pro Person und reflektiert gemäss BAG die effektiv bezahlten Prämien besser. Die Prämien 2019 und 2018 lassen sich also nur bedingt vergleichen.

Gesamtschweizerisch steigt die mittlere Krankenkassenprämie 2019 um 1,2 Prozent.

Würde die Erhöhung der Krankenkassenprämien auch 2019 noch auf der Basis der sogenannten Standardprämie berechnet, betrüge der Prämienanstieg im Kanton Bern 2,6 Prozent.

BAG soll besser prüfen, sagt Bern

Die bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) wies am Montag darauf hin, dass Bernerinnen und Berner über 25 Jahren monatlich im Mittel immer noch rund acht Franken mehr für ihre Krankenkassenprämie bezahlen als im schweizerischen Durchschnitt. Das schreibt die GEF in einer Mitteilung zur Prämienentwicklung.

Das BAG fordert die bernische GEF auf, konsequenter zu überprüfen, wie die Krankenversicherer budgetieren und wie hoch das Niveau ihrer Reserven ist.

«Das BAG sollte mit Nachdruck den freiwilligen Abbau der Reserven verlangen, insbesondere bei Krankenkassen mit einer Reserve von über 200 Prozent», heisst es. Das BAG könne die Genehmigung der Prämien verweigern, wenn diese unangemessen hoch über den Kosten lägen oder zu übermässigen Reserven führten.

Gutes Noten für sich selbst

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