Die heutige Bilderanordnung auf der Luzerner Kapellbrücke ist für den Stadtrat nicht sakrosankt.
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Er will den Spielraum für eine neue Hängeordnung der Bilder auf der denkmalgeschützten Brücke klären. Wie diese aussehen könnte, lässt er offen.

Die Luzerner Stadtregierung beantragt dem Grossen Stadtrat, eine Motion der SP, der CVP und der GLP in der abgeschwächten Form eines Postulats zu überweisen. Die Motion verlangt, dass die 2002 nach dem Brand der Kapellbrücke erarbeitete Hängeordnung revidiert wird und die Lücken mit neuen Bildern ergänzt werden, die für die heutige Gesellschaft relevante geschichtliche Ereignisse darstellen.

Beim Brand der Kapellbrücke im August 1993 waren 86 der 111 in den Giebeln aufgehängten Bilder aus dem 17. Jahrhundert zerstört worden. Seither ist ein Teil der Joche leer, andere enthalten brandgeschädigte Originale. Ein Teil der zerstörten Bilder wurden durch solche der ehemaligen Hofbrücke ersetzt.

Umstrittene Hängeordnung

Weil die über 200 Meter lange, 1365 erbaute Brücke unter Denkmalschutz steht, kann sie nicht beliebig verändert werden. Die heutige Hängeordnung erarbeitete die Stadt zusammen mit der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege (EDK). Diese lehnte 2001 Kopien der zerstörten Bilder ausdrücklich ab, schloss aber Neuschöpfungen von Bildern zur Schweizer Geschichte nicht aus.

Der heutige Bilderschmuck der Kapellbrücke ist umstritten. Auch die Motionäre bemerken, dass mit Fug und Recht diskutiert werden dürfe, ob mit den Leerstellen eine wirklich befriedigende Lösung gefunden worden sei.

Der Stadtrat schreibt, er sei bereit, den Prozess anzugehen, um zu einer angepassten Hängeordnung zu gelangen. Er wolle den Spielraum dazu mit Bund und Kanton prüfen. Der grundlegende Entscheid, ob eine Hängeordnung, wie sie die Motionäre verlangten, möglich sei, liege aber nicht bei ihm.

Als sicher angenommen werden dürfe, dass auch in Zukunft keine Bildkopien auf der Kapellbrücke aufgehängt werden dürften, schreibt der Stadtrat. Er möchte die Erarbeitung einer neuen Hängeordnung aber breit und möglichst ergebnisoffen angehen können.

Die Stadt hatte 2016 ein Legat zur Aufwertung der Kapell- und der Spreuerbrücke erhalten. Das entsprechende Projekt soll noch diesen Sommer starten. Eine mögliche Partnerin ist die Hochschule Luzern - Design & Kunst.

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