Gemeinderat veröffentlicht Verhandlungsbericht

Der Gemeinderat Schwerzenbach präsentiert den Verhandlungsbericht zur Sanierung der Altlast beim Kugelfang der Schiessanlage Schwerzenbach.

Gemeinderat
Nach der letzten Gemeindeversammlung liegt in Kirchlindach ein zerstrittener Gemeinderat vor. - Symbolbild

Der Gemeinderat will die Altlast beim Kugelfang der Schiessanlage sanieren. Für die Entsorgung des mit Blei belasteten Bodens wird mit voraussichtlichen Kosten von 316‘000 Franken gerechnet.

Ausgangslage

Die Schiessanlage Schwerzenbach besteht aus dem Schützenhaus an der Bahnstrasse und dem Scheibenstand an der Eichstrasse mit dahinter liegendem Erdhügel, der als Kugelfang dient. Im Jahr 2007 wurde der Kugelfang der Schiessanlage Bahnstrasse als überwachungsbedürftiger belasteter Standort in den Kataster der belasteten Standorte eingetragen. Im Jahr 2014 hat das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft dringlich empfohlen, den Kugelfang in den nächsten 5 bzw. 10 Jahren zu sanieren. Falls die Sanierung durchgeführt wird, kann auf die Wasseruntersuchungen verzichtet werden. Nach Rücksprache mit dem beigezogenen Ingenieurbüro Pöyry Schweiz AG hat sich der Gemeinderat für eine Sanierung entschieden, da alleine für die Wasseruntersuchungen mit Aufwendungen von 15‘000 Franken hätte gerechnet werden müssen. Wird nicht saniert, so könnten die Kantonalen Instanzen zu einem späteren Zeitpunkt erneut entsprechende Untersuchungen anordnen. Für die Untersuchungsarbeiten beim Kugelfang und die Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes bewilligte der Gemeinderat im Jahr 2016 einen ersten Kredit von 17‘000 Franken. Im Sommer 2017 wurden nach einem klar definierten Raster detaillierte Bodenproben genommen, damit die entsprechende Bleibelastung ermittelt werden konnte.

Sanierungsziel

Die Gemeinde Schwerzenbach strebt grundsätzlich die Dekontamination des Kugelfanges mit Löschung des Eintrages im Kataster der belasteten Standorte an. Der Bund wird sich mit einem Sanierungsbeitrag an den Kosten beteiligen. Durch die bereits vor Jahren erfolgte Umstellung auf ein emissionsfreies Kugelfangsystem werden in Zukunft keine weiteren relevanten Schadstoffeinträge erwartet.

Das gewünschte Sanierungsziel bedeutet, dass das belastete Erdmaterial komplett ausgehoben und entsorgt werden muss. Für die Löschung des Altlasteneintrags darf nur unbelasteter Aushub auf dem Areal verbleiben.

Naturschutz beachten

Für die altlastenrechtliche Sanierung bedarf es einer baurechtlichen Bewilligung. Mehrere kantonale Fachstellen sind in diesen Prozess involviert. Insbesondere werden die entsprechenden Auflagen der Fachstelle Naturschutz zu beachten sein. Der Bearbeitungsperimeter liegt einerseits im Naturschutzgebiet Chrutzelriet. Andererseits handelt es sich bei der betreffenden Wiese um ein von der Gemeinde inventarisiertes Naturschutzobjekt mit 17 verschiedenen Pflanzen und einer artenreichen Fauna mit insgesamt 21 verschiedenen Lebewesen. Nach dem Aushub ist eine Wiederherstellung des Lebensraums anzustreben, die die gleichen - oder besseren - Bedingungen für Flora und Fauna schafft, wie vor dem Aushub des belasteten Materials. Die Stiftung Wirtschaft und Ökologie hat einen Vorgehensvorschlag für das Sanierungskonzept erarbeitet und wird den ganzen Sanierungsprozess begleiten. Die seltenen und gefährdeten Pflanzen werden dabei sorgfältig ausgegraben, von der Erde sauber getrennt, gewaschen und in neue Erde eines anderen, unbelasteten Standortes eingetopft. Nach der Wiederherstellung des Bodens, werden die zwischengelagerten Pflanzen und Samen in den Planungsperimeter zurückgesetzt. Zusätzlich wird eine Schnittgutübertragung von nahe gelegenen und passenden Spenderflächen vorgenommen. Sämtliche Arbeiten können dank des Einsatzes von Zivildienstleistenden kostengünstig ausgeführt werden. Für diese Arbeiten sind im Kostenvoranschlag etwas mehr als 12‘000 Franken eingesetzt.

Abschätzung der Aushubmengen

Aufgrund der Bodenuntersuchungen wird mit Aushubmengen von über 1‘400 Kubikmetern gerechnet. Bei einer tiefen Bleibelastung kann das Aushubmaterial in einer Reaktordeponie entsorgt werden. Pro Tonne liegen die Kosten bei rund 58 Franken. Teuer wird es beim stärker mit Blei belasteten Material. Dieses muss zuerst in einer Bodenwaschanlage mit Bleient- frachtung gereinigt werden. Die Kosten pro Tonne liegen dabei bei 190 Franken bis 215 Franken pro Tonne. Gesamthaft wird mit Entsorgungskosten in der Grössenordnung von über 230‘000 Franken gerechnet.

Sanierungskosten

Gemäss dem überarbeiteten Sanierungskonzept muss mit gesamten Sanierungskosten von 316‘000 Franken gerechnet werden. Aufgrund einer ersten Kostenschätzung im Jahre 2017 wurde in der Investitionsrechnung 2019 eine Position von 250‘000 Franken aufgenommen. Die Gemeinde Greifensee wird sich mit einem Beitrag von rund 40‘000 Franken an den Sa- nierungskosten beteiligen. Vom Bund kann für die ursprünglich 12 betriebenen Scheiben ein Bundesbeitrag von 96‘000 Franken erwartet werden. Die voraussichtlichen Nettokosten zu Lasten der Gemeinde Schwerzenbach belaufen sich auf 180‘000 Franken. Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung vom 29. März 2019 die Bewilligung des entsprechenden Bruttokredites von 316‘000 Franken.

Ausführungszeitpunkt

Nach Vorliegen der rechtskräftigen Baubewilligung dürfen die gesamten Sanierungsarbeiten ausgeführt werden. Die Arbeiten werden von Fachspezialisten begleitet. Hinsichtlich des Ausführungszeitpunktes muss einerseits den Bedürfnissen des Schiessbetriebs und andererseits den Anforderungen des Naturschutzes Rechnung getragen werden.

Kommentare

Weiterlesen

Donald Trump Ali Chamenei
499 Interaktionen
Iran droht mit Tod
Tüechli Liege
186 Interaktionen
Besetzte Liegen

MEHR IN GEMEINDENEWS

1 Interaktionen
Bern
2 Interaktionen
Zürich
Klybeck Areal Basel
1 Interaktionen
Basel

MEHR AUS REGION VOLKETSWIL

Gemeinde
1 Interaktionen
Gemeinde