Mohamed Salah und die ägyptische Nationalmannschaft haben in Grosny ihr Camp bezogen. Tschetscheniens Diktator Ramsan Kadyrow hat sich mit dem Star getroffen.
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow mit Mohamed Salah.
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow mit Mohamed Salah. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die ägyptische Nationalmannschaft hat im tschetschenischen Grosny ihr WM-Quartier bezogen.
  • Kurz darauf hat sich Mohamed Salah zu einem Pressetermin mit Ramsan Kadyrow getroffen.
  • Das Regime des Tschetschenen steht seit Jahren im Fokus von Menschenrechtsorganisationen.

Die Fotos sorgen auf den sozialen Medien für grosse Aufregung. Ägyptens Fussball-Star Mohamed Salah hat sich mit in Grosny mit dem tschetschenischen Diktator Ramsan Kadyrow ablichten lassen. Der Machthaber nutzt den gemeinsamen Pressetermin richtiggehend zur Inszenierung aus. Der Ex-FCB-Spieler und seine Teamkollegen bezogen erst kurz zuvor ihr WM-Quartier in der tschetschenischen Hauptstadt.

Das Problem: Seit Jahren steht die autonome Republik und die Kadyrow unterstehende Privatarmee Kadyrowzy im Fokus von Menschenrechtsorganisationen. Die Vorwürfe reichen von Mord und Folter bis zur Verfolgung von Minderheiten. Wieso lässt sich also Salah mit dem Diktator ablichten und warum lässt sich Ägypten während der WM überhaupt in Grosny nieder?

Auch Vitali Klitschko hat sich bereits mit Ramsan Kadyrow getroffen.
Auch Vitali Klitschko hat sich bereits mit Ramsan Kadyrow getroffen. - Keystone

Geld im Spiel?

Einerseits dürfte es daran liegen, dass Kadyrow strenggläubiger Moslem und Anhänger des sunnitischen Sufismus ist. Diese Strömung des Islams ist in Ägypten am weitesten verbreitet. Andererseits dürfte auch eine Menge Geld im Spiel sein. Denn Kadyrow lässt sich immer wieder mit bekannten Fussballern und Sportlern (darunter Maradona, Figo oder Mike Tyson) fotografieren. Als Gegenleistung haben sie Geld erhalten.

Aus geografischen Gründen hat sich der ägyptische Fussballverband sicherlich nicht für die tschetschenische Hauptstadt entschieden. Denn Salah und Co. werden mit 12'000 Flugkilometern während der Vorrunde die grössten Reisestrapazen aller WM-Teilnehmer haben.

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