In Neuseeland sind mindestens fünf Menschen an den Folgend des Vulkanausbruchs gestorben. Die Krater bergen aber noch weitaus mehr Risiken. Ein Experte warnt.
Vulkan Ausbruch Neuseeland
Bei dem Vulkanausbruch in Neuseeland kamen mehrere Menschen ums Leben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Neuseeland forderte ein Vulkan-Ausbruch mehrere Todesopfer.
  • Dennoch scheint die Gefahr der Touristenattraktion weitaus unterschätzt zu werden.
  • Ein Geologe rät vom Besuch ohne Vorabklärungen ab.

Vulkanausbruch in Neuseeland: Fünf Menschen starben bislang durch den Vulkanausbruch in Neuseeland, acht werden noch vermisst. Die Hoffnung der Polizei auf Überlebende schwindet. Man halte die Vermissten für tot, erklärte etwa Premierministerin Jacinda Ardern. Bei den Opfern handele es sich um Neuseeländer sowie um Touristen aus Australien, Grossbritannien, China, Malaysia und den USA.

Viele Touristen hielten sich beim Ausbruch in unmittelbarer Nähe des Kraters auf. Es scheint, als wären Besuchende ohne Sicherheitsabstand auf direktem Wege zur Spitze gewesen.

Vulkan Ausbruch Neuseeland
Besucher versuchten rechtszeitig von der Insel zu fliehen. - Keystone

Allerdings birgt ein Vulkan weitaus mehr Gefahren, als die eines Ausbruchs. Immer wieder warnen Forscher vor giftigen Stoffen und Dämpfen. Dennoch begeben sich Wagemutige mit Sauerstoffmaske, aber auch ohne Schutzkleidung zu den Sehenswürdigkeiten.

Unbedenklich oder leichtsinnig? Nau hat beim Vulkanexperte Oliver Bachmann nachgefragt. Dieser findet klare Worte: «Es ist eindeutig sehr gefährlich, einen aktiven Vulkan zu besuchen, es braucht keinen Spezialisten, um dies zu erklären.»

«Die Gase stellen eine grosse Gefahr dar, da diese giftige Spezies wie Halogene tragen.» Dadurch können die Gase sehr sauer und heiss werden.

«Warnungen treffen nicht immer früh genug ein»

Normalerweise wird ein Gebiet um den Krater gesperrt, sobald der Vulkan Anzeichen von Aktivität zeigt. Das Problem: «Vulkanische Prozesse auf kurze Sicht, innerhalb Stunden oder Tagen, sind schwer vorauszusagen. Warnungen treffen nicht immer früh genug ein.»

Deshalb ist bei jeder Reise in Vulkanisches Gebirge Vorsicht geboten: «Die Touristen sollten sich unbedingt bei Geological Surveys in Neuseeland oder anderen Ländern erkundigen, ob der Besuch des Vulkans möglich ist. Nur so ist sicherzustellen, dass sie die Risiken verstehen, denen sie ausgesetzt sind.»

Den Vorfall in Neuseeland mit Todesopfern hätte man laut Bachmann kaum verhindern können: «Das Problem bei White Island ist, dass sich der Vulkan grösstenteils unter Wasser befindet. Damit ist es noch schwieriger, vorläufige Anzeichen wie beispielsweise Verformungen oder Erdbeben aufzuzeichnen.»

Der Experte kann sich gut vorstellen, dass sich an sonnigen Sommerwochenenden immer so viele Menschen auf der Insel befinden: «Für die Verantwortlichen ist es äusserst schwierig, die Touristenströme in solchen Destinationen zu steuern.»

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