Die Sicherheitsforscher von Kaspersky gehören eigentlich zu den Guten im Tech-Universum. Beim Aufdecken des Internet-Schädlings «Slingshot» hat das Unternehmen aber die Rechnung ohne das US-Militär gemacht.
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BSI warnt vor Antivirensoftware Kaspersky Lab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kaspersky hat den Internet-Schädling «Slingshot» entdeckt.
  • Hinter «Slingshot» steckt das US-Militär, das den Schädling zur IS-Überwachung eingesetzt hat.

Die russischen Sicherheitsforscher von Kaspersky decken normalerweise Internet-Schädlinge auf, die auf den Computern von Privatpersonen oder Firmen wüten. Dies war auch im Fall von «Slingshot» nicht anders. Als man den Schädling vor zwei Wochen entdeckt hat, beschrieb man ihn als Werkzeug zur Überwachungsmassnahme, das gut vor Entdeckung durch Sicherheitstools und den Nutzer geschützt war und sich über befallene Router weiterverbreitet.

Als staatliches Tool klassifiziert

Ebenfalls war für Kaspersky schnell klar, dass es sich bei «Slingshot» um ein Werkzeug handelt, dass von staatlichen Hackern erstellt wurde. Damit lagen die Sicherheitsexperten nicht falsch, wie nun das Magazin «Cyberscoop» berichtet, wurde «Slingshot» vom US-Militär erstellt und verbreitet.

Brisant: «Slingshot» soll zur Überwachung der Terrororganisationen Islamischer Staat (IS) und Al Kaida entwickelt worden sein. Mit der Bekanntmachung hat Kaspersky diese Überwachungsmassnahmen wohl zerstört.

Kalkül hinter Bekanntmachung?

Klar ist, dass die Bekanntmachung von Kaspersky für das Verhältnis zwischen Russland und der USA nicht besonders förderlich ist. Insider vermuten derweil, dass hinter der Veröffentlichung der «Slingshot»-Ergebnisse auch eine Portion Kalkül im – noch unsichtbaren – IT-Wettrüsten zwischen Russland und den USA gesteckt hat.

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