Ob Gross, Klein oder Zwischendrin, alleine, verliebt oder mit der ganzen Familie: Bei unseren Indoor-Ausflügen ist garantiert für jeden etwas dabei.
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Auch bei grausigem Wetter und finsterer Nacht: Wir haben einen Ausflugstipp parat. - Martin Mägli
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trampolin- und Rutschbahn-Action in Rohrbach
  • Uhrenhandwerk in La Chaux-de-Fonds und Schweizer Biscuitkunst in Trubschachen
  • Alpen-Welterbe in Naters und 800 Jahre Geschichte auf Schloss Thun

Die Tage werden kürzer, das Wetter unbeständiger, doch die Lust auf Ausflüge bleibt.

Deswegen haben wir fünf Erlebnisse zusammengestellt, die ihr ganz unabhängig vom Wetterradar planen könnt. Allesamt bequem mit dem ÖV erreichbar, damit das Zusammensein bereits mit der gemeinsamen Anreise beginnt.

Hüpfen, Rutschen und Chillen – der Erwachsenen-gerechteste Indoor-Spielplatz der Schweiz

Wir starten mit einem Paukenschlag: Im Kiddy Dome in Rohrbach bei Huttwil im Oberaargau wird auf 5 Ebenen und 6000 m² Lebensfreude pur zelebriert. Und das dank «artgerechten» Daddy- und Mami-Zonen überraschend entspannt.

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Wohlbefinden auf zwei Beinen: Im Kiddy Dome kommen die Kleinen voll auf ihre Kosten - BLS

Der grösste Indoor-Spielplatz der Schweiz bietet mit seinen 30 Attraktionen Spass für jedes Alter. Ein Highlight für die Grösseren ist sicher der Indoor-Donut-Glider, notabene der längste in ganz Europa: Von der Hallendecke bis zum Hallenboden gleitet ihr hier über 80 Meter einmal durch den ganzen Dome.

Für unvergessliche Erlebnisse sorgen auch die weich-gepolsterten BumperCarts und die Kartbahn durch den Kiddy-Dome-Dschungel. Für die Knirpse der U2-Fraktion gibt es schliesslich eine abgetrennte Welt mit Rutschbahnen, Bällebad, Klettergerüst und vielem mehr.

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Der ideale Ort, um die kleinen Infinity-Batterien zu leeren: Hindernisse, Brücken und Rutschen auf X verschiedenen Ebenen auf dem grössten Klettergerüst der Schweiz.
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16 Meter ragt der Vulkan in die Höhe, die Rutschbahn ist ein entsprechendes Erlebnis. Etwas von «Super Mario» hat das Timing beim Tiger, in den man nur reinkommt, wenn sich sein Mund öffnet. Und der Anblick des Soccer-Cages wird allen Vätern, die noch die Nike-Werbung aus den frühen 2000ern kennen mit Ronaldinho, Edgar Davids und Hide Nakata, glänzige Äuglein bereiten.

Einfach nur «krass» ist der Jumping Dome, wo ein Ninja Parcours, Dodgeball, Trampolin-Basketball undundund für rekordverdächtig heiteres Schwitzen sorgen. Auf dem Augmented-Reality-Trampolin «Video Jump» spielt ihr schliesslich die Hauptrolle in einem Jump'n'Run – der Traum wird also endlich wahr. 2-Player-Co-Op-Modus inklusive.

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In der 1000 m² grossen Trampolinhalle des Jumping Dome werden die wildesten Hüpf- und Springphantasien wahr. - BLS

Wenn es euch als Väter und Mütter in den Sprunggelenken juckt: Alle Attraktionen im Kiddy Dome wurden extra so designt, dass Eltern mitmachen können. Und wenn nicht, zieht ihr euch in die «Daddys Fun Area» oder «Mami's Relax Lounge» zurück: Games, Flipper, Töggelikasten und Ledersessel versüssen hier den Herren den Tag, Wellness-Liegen und Massage-Sessel verwöhnen die Damen.

Haben wir euch neugierig gemacht? Dann klickt hier, um mehr über den Kiddy Dome und die Anreise mit dem ÖV zu erfahren.

Jahrhundertealtes Kunsthandwerk und auf die Femtosekunde genaue Zeitmessung

Unser nächster Ausflugstipp wird euch weniger körperlich fordern, als in ehrfürchtiges Staunen versetzen. Im Internationalen Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds hat man nämlich einen Raum geschaffen, der sich ganz der Zeit widmet. Oder besser gesagt der Zeitmessung.

Dem Thema des Museums entsprechend, könnt ihr die Taschen-, Armband-, Wand- und Grossuhren einem «chronologischen, roten Faden» folgend bestaunen. Auf 36 Etappen lernt ihr, wie die Mechanik im Verlauf der Jahrhunderte immer raffinierter wurde.

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Wer die Uhren lieber nicht nach Baujahr geordnet anschauen möchte, kann auch thematisch vorgehen. Nach Herkunft geordnete Pendeluhren, Zeitmessung nach den Sternen und die verschiedenen Arten der Zeitanzeige sind nur drei Beispiele aus dem vielfältigen Themenbereich. - A. Henchoz

Ihr werdet weiter sehen, dass nicht allein die Mechanik, sondern auch der Zeitgeschmack sich in den teils fantasievollen Kunstwerken niederschlug: Bald staunt ihr über eine emaillierte Halsuhr in origineller Tulpenform, nur um kurz darauf über das kongeniale Swatch-Gu(h)rkendesign zu schmunzeln. Was ein paar Jahrhunderte, neue Materialien und ein grundsätzlich anderer spiritueller Hintergrund doch für einen Unterschied machen!

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Im mittleren Teil der Dauerausstellung findet ihr schliesslich die Meisterwerke des Museums. Hier wird auch der anspruchsvollste Gast nicht ums Staunen herumkommen. - A. Henchoz

Der neueste Ausstellungsbereich heisst «auf die Femtosekunde genau!» und illustriert, wie die Autorität im Bereich des genauen Zeitmessens von den Astronomen zu den Physikern überging: Die Femtosekunde misst nämlich 0,000 000 000 000 001 Sekunden und entspricht der (verschmerzbaren) Ungenauigkeit heutiger Atomuhren.

Euch interessiert, wie eine solche Atomuhr genau funktioniert? Ihr möchtet euch hinreissen lassen von einzigartigen Uhrenkreationen? Dann findet ihr hier alles zur Anreise mit dem ÖV, die Öffnungszeiten des Museums und vieles mehr.

Lebendige Emmentaler Biscuit-Tradition

Trubschachen: Freunde des gehobenen Feingebäcks spitzen die Ohren, wenn sie diesen Namen hören. Denn hier, mitten aus dem idyllischen Emmental, kommen sie her: Butterfly, Bretzeli, Mignon, Chocolune und ihre salzigen Kollegen Goldfisch, Flûtes, Twist und Co.

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Entspannte Atmosphäre im Kambly Café. Der Einkaufskorb spricht eine klare Sprache: Hier sitzen Leute mit Geschmack. - BLS

Im Kambly Erlebnis erhaltet ihr Einblick in das Geheimnis der über 100-jährigen Trubschacher Biscuit-Tradition. Ihr seht die Backstube des jungen Oscar Kambly I und erfahrt, wie die Liebe ihn ins Emmental brachte. Ihr lernt, warum ihm für seine Bretzeli nur die besten Zutaten genügten und Kambly bis heute mit lokalen Rohstoffen backt.

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Wer mit dem ÖV kommt, stimmt sich mit dem Produktionspfad zwischen Bahnhof und Kambly Erlebnis auf den Besuch ein. Informationstafeln zeigen alle Schritte eines Biscuitlebens von der Teigherstellung bis zum Transport in die weite Welt hinaus. - BLS

Wer genau wissen will, wie neuste Kreationen hergestellt werden, stillt seine Neugier in der Schauconfiserie. Für die Kinder ist derweil mit unterhaltsamen und kniffligen Spielen gesorgt.

Wer den Confiseur gerne im eigenen Haus hat, schickt den Nachwuchs an einen Backkurs mit den Kambly Maîtres Confiseurs. Die Kurse sind für Kinder von 6 bis 18 Jahren geeignet und finden jeden Mittwoch- und Samstagnachmittag statt. Wer das Biscuit-Geheimnis lieber selber knacken will, meldet sich mit einer Erwachsenengruppe für einen Biscuitkurs an.

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Grosse Verpackungen und ein breites Sortiment machen auch das Einkaufen im Fabrikladen zum Erlebnis. Der Eintritt ins Kambly Erlebnis ist übrigens völlig kostenlos. - BLS

Eine stimmungsvolle Weihnachtsattraktion ist der Weihnachtsmarkt, der an den ersten beiden Adventswochenenden rund um das Kambly Erlebnis stattfindet. An 30 festlich geschmückte Chalets werden regionale Spezialitäten und Handwerkskunst angeboten. Wer vollends der Winterromantik verfallen will, spaziert auf dem Liechtli-Weg der Ilfis entlang und geniesst die Stimmung am Lagerfeuer.

Die genauen Daten des Weihnachtsmarktes sind: 26.–28. November und 3.–5. Dezember 2021. Mehr Informationen zum Kambly Weihnachtsmarkt gibt es hier. Alles Weitere zum Kambly Erlebnis und zur ermässigten Anreise per ÖV, Öffnungszeiten und vieles mehr findet ihr hier.

Welterbe mit allen Sinnen erleben

Unser nächster Tipp bringt euch ins Oberwallis nach Naters ins «UNESCO Word Nature Forum». Unter diesem Namen findet ihr eine interaktive Ausstellung, die euch das Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch näherbringt.

Hier werden Veränderungen und Herausforderungen des Lebens im Alpenraum genauso thematisiert wie die Geschichte der einmaligen Naturlandschaft. Am besten lasst ihr euch vor der 100-m²-Leinwand im Panoramaraum die Augen für das facettenreiche Alpen-Leben öffnen.

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Die Sagengrotte: Sagen, Bräuche und Traditionen gehören genauso zum UNESCO Welterbe wie die Naturschätze.
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Es gibt viel zu entdecken in Naters. Und wenn die Kleinen mal die Gedanken ruhen lassen wollen, finden sich quer über die Ausstellung verteilt Kugelbahnen und verschiedenste Spielmöglichkeiten.

Wer Visionärsluft aus der Hochblüte des Tourismus schnuppern möchte, findet dazu Gelegenheit in einem Original-Wagen der Jungfraubahn von 1912. Er war seinerzeit bei der ersten Fahrt aufs Jungfraujoch dabei und beherbergt heute die virtuelle, nie realisierte Südanfahrt des Jungfraujochs.

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Im Landschaftsspiel fällt ihr hypothetische Entscheidungen zum Bau von Seilbahnen, Schutzgebieten, Pisten und Ähnlichem; und seht anhand einer ausgeklügelten Simulation, wie sich das Welterbe-Gebiet verändern würde, wenn ihr das Sagen hättet. - BLS

Ein beeindruckendes Exponat ist auch die Unescopedia, welche Aspekte der Ausstellung bebildert und dokumentiert. Zum Beispiel könnt ihr mit ihrer Hilfe die Reise des Distelfalters, den ihr eben noch im Panoramafilm bewundert habt, weiterverfolgen: Atemberaubende Bilder und Kartenmaterial machen dabei anschaulich, was ein Text allein nicht könnte.

Das neueste Exponat ist eine Umsetzung des audiovisuellen Sprachatlas der deutschen Schweiz. Es verortet Dialektaufnahmen aus der Welterberegion auf einer Karte: So seht ihr, wo wie gesprochen wird und bekommt ein Gespür für die identitätsstiftende Funktion der Sprache. Situiert ist das Ganze stilecht in einer ausrangierten Gondel der Jungfrauregion.

Haben wir dich neugierig gemacht? Dann findest du hier weitere Informationen zum World Nature Forum und zur Anreise per ÖV.

Meterdicke Mauern und ein Ausblick für die Ewigkeit

Unser letzter Tipp ist ein alter Hut. 800 Jahre und ein paar Zerquetschte, um genau zu sein, hat das Schloss Thun auf dem Buckel.

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Blick vom Schloss Thun über den Thunersse in Richtung Alpen. Unverkennbares Erkennungszeichen sind die vier Türmchen und der zentrale Wehrturm, der sogenannte Donjon. - Martin Mägli

Was in 800 Jahren alles mit einem passieren kann, illustriert die Geschichte des sogenannten Rittersaals im Mittelturm des Schlosses: 19 mal 13 Meter Fläche und mehr als 7 Meter Höhe machten daraus einen der grössten Repräsentationssäle des Mittelalters. Weil er aber unbequem gelegen, zugig und eher kalt war, wurde er ab 1570 durch einen Neubau abgelöst.

Von da an diente er mal als Folterstätte, mal wurde hier Fleisch geräuchert, dann war er Kornlager. Schliesslich wurde er zur Abstellkammer degradiert, bis 1888 das Historische Museum einzog.

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Auf der Führung «Nachts im Museum» vermischt Junker Gerold bei Laternenschein gespenstische Geschichten, historische Fakten und Wissenswertes über die Schlossarchitektur zu einem kurzweiligen Abendprogramm. - BLS

Mittlerweile hat man das ganze Schloss zum Ausstellungsobjekt der Inszenierung gemacht. Vom Keller über alle fünf Stöcke bis in die Türme findet ihr die Schätze aus 900 Jahren Geschichte thematisch präsentiert. Das geht von der Thuner Stadtgeschichte über den Rittersaal bis zu den 800-jährigen Tannenbalken des Dachgeschosses.

Zu der Dauerausstellung gesellen sich regelmässig Sonderformate wie aktuell die Schwerter-Degen-Säbel-Ausstellung. Von einfachen Schweizer Dolchen bis zu gewaltigen Geschützrohren gibt sie Einblick in die Schweizer und die Militärgeschichte.

Wer es weniger brachial, dafür ein bisschen gruselig mag, sollte sich das Angebot «Nachts im Museum» nicht entgehen lassen. Ab 21 Uhr geht ihr den Geheimnissen des Hof-Brunnens auf den Grund und lernt die sagenumwobene Weisse Frau kennen.

Haben wir euch neugierig gemacht? Dann findet ihr hier alle Informationen zu Öffnungszeiten und Anreise per ÖV.

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