Streuner gehören in manchen Feriendestinationen leider zum Alltagsbild. VIER PFOTEN erklärt, was man beim Umgang mit den herrenlosen Tieren beachten sollte.
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Tierschutz: Streuner gehören in manchen Feriendestinationen zum Alltagsbild. - FOUR PAWS / Bali Animal Welfare Association
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Das Wichtigste in Kürze

  • Touristen sollten sich in Gegenwart von Streunern vorsichtig verhalten.
  • Auch wenn es schwerfällt: Füttern ist keine Lösung.
  • Um nachhaltig zu helfen: Unterstützen Sie eine Tierschutzorganisation vor Ort.

Bettelnd blickt der kleine Streunerhund die Touristen an. Wer kennt die Bilder nicht aus den Ferien, von den verwahrlosten Tieren, die hungrig durch die Strassen streifen. Man ist vielleicht im Süden Europas oder in Asien, wo Streunerhunde oder -katzen zum Alltagsbild gehören.

Umgang mit Streunern

Insbesondere in touristischen Gebieten sind sich die Tiere den menschlichen Kontakt gewohnt und daher meistens friedlich. Manche von ihnen haben aber auch Angst vor Menschen und ein Anfassen birgt das Risiko, gebissen zu werden. Daher rät Yasmine Wenk, Kampagnen-Koordinatorin Haustiere bei VIER PFOTEN in der Schweiz: «Wenn Hunde verängstigt sind oder ihren Wurf oder Futter verteidigen, können sie aggressiv reagieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich Urlauberinnen und Urlauber in Gegenwart von Tieren vorsichtig verhalten, die Distanz wahren und die Tiere auf keinen Fall bedrängen oder anfassen.

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In touristischen Gebieten sind sich die Tiere den menschlichen Kontakt gewohnt und meistens friedlich. - FOUR PAWS / Bali Animal Welfare Association

Tollwut ist in einigen Ländern ein grosses Problem und kann auch auf den Menschen übertragen werden. Bei einem Biss rät VIER PFOTEN die Wunde mit Wasser und Seife auszuwaschen und sofort einen Arzt aufzusuchen.

Füttern ist keine Lösung

Es gibt zwei Gründe, warum das Füttern heikel sein kann: Erstens gewöhnen sich die Streuner rasch an diese Nahrungsquelle, die dann nach der Urlaubssaison sofort wieder versiegt. Zweitens ist Füttern auch deshalb kritisch zu sehen, weil sich die Streuner dadurch noch schneller vermehren. Mit einer wachsenden Grösse von Streuner-Kolonien steigt aber auch die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten, Parasiten und Seuchen.

Sinnvolle Hilfe vor Ort

Das heisst aber nicht, dass man Streuner ignorieren sollte. Wenn Sie ein Tier sehen, das beispielsweise medizinische Hilfe benötigt, wenden Sie sich nach Möglichkeit an eine örtliche Tierschutzorganisation oder an einen Tierarzt.

Unterstützen Sie lokale Tierschutzvereine mit einer Spende. Idealerweise solche, die sich für Kastrationsprogramme vor Ort engagieren. Die jahrelange Erfahrung von VIER PFOTEN im Bereich der Streunerhilfe zeigt: Die einzig nachhaltige und tiergerechte Lösung, das Wachstum von Kolonien zu bremsen, ist die sogenannte «CNVR»-Methode. (Einfangen, Kastrieren, Impfen und Freilassen) Im Jahr 2022 haben die Streunerhilfe-Teams von VIER PFOTEN über 18’000 Tiere in Osteuropa und Südostasien kastriert und damit die Geburt von zehntausenden weiteren Tieren verhindert.

Yasmine Wenk ergänzt: «Freiwilligenarbeit für Tierschutzorganisationen vor Ort ist auch eine Möglichkeit zu unterstützen. Viele sind auf Freiwillige angewiesen und suchen nach zusätzlicher Hilfe, um beispielsweise mit Hunden Gassi zu gehen, einen Zwinger zu säubern oder generell mit anzupacken.»

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