Viele Menschen verlieren sich aktuell in ihren Ängsten. Sie scheinen übermächtig und ständig präsent, doch sie können uns auch helfen, uns besser zu verstehen.
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Wenn uns die Angst ins Gesicht geschrieben steht. Diese Momente kennen wir alle. - pexels, Samer Daboul
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ängste stellten bereits vor Urzeiten das Überleben der Menschen sicher.
  • Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen realen und fiktiven Situationen.
  • Es lohnt sich, der Angst zu begegnen und sie auszuhalten.
  • Ziel ist es auch die positive Absicht der Angst zu verstehen.

Die Angst ist seit jeher ein wichtiger Begleiter für Mensch und Tier. Sie hat sich im Laufe der Evolution bis heute gehalten. Als Ratgeber, Warn- und Vergleichssystem hinsichtlich ähnlicher vergangener Situationen sicherte sie nicht nur das Überleben der Menschen.

Der Angst ist es auch zu verdanken, dass sich die Menschen auf soziale Weise miteinander arrangiert haben. Der Mensch hat in den richtigen Momenten aus der Furcht gelernt. Tendenziell haben die Menschen überlebt und sich fortgepflanzt, die langfristig geringere Risikos eingegangen und die Gemeinschaft nicht in Gefahr brachten. Folglich ist die Angst einer der ältesten Mechanismen unseres Gehirns.

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Wenn wir die Sprache unseres Unterbewusstsein verstehen, können wir es auffordern, die Angst einfach loszulassen. - Unsplash

Ein schlauer Evolutionsmechanismus

Befinden wir uns in der Angst, so wird dieser uralte Mechanismus in uns aktiviert, der zunächst unser Überleben sichern möchte. Unterscheidet unser Geist nicht mehr zwischen realen und unrealistischen Gefahren, sondern wird von ihr beherrscht, geht ihre natürliche Aufgabe verloren.

Unser Unterbewusstsein speichert und nimmt so viel mehr wahr als unser Wachbewusstsein. Es erkennt in seiner Wahrnehmung keinen Unterschied zwischen Realität und Fiktion.

Das zeigt sich immer dann, wenn wir uns in alle möglichen Schreckensszenarien hineinprojizieren oder gerade von einem Horrorfilm mitgerissen werden. Die dabei empfundenen Emotionen und ablaufenden Vorstellungen spielen sich auch im Unterbewusstsein ab und gleichen diese mit der Vergangenheit ab.

Wie ein Frühwarnsystem reagiert das Unterbewusstsein bereits auf die kleinste Bewegung, um uns vor Schmerz und Leid zu bewahren. Bei vielen Menschen ist dies bereits «perfektioniert» und übersensibilisiert. Doch warum?

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Die Mehrheit aller Ängste kreiert das Unterbewusstsein. - Unsplash

Wege der Begegnung

Studien zeigen, dass eine permanente Stress- und Angstbelastung massgeblich Auswirkungen auf unsere Hirnanatomie haben kann. Die ständige Betätigung der Amygdala kann langfristig zu dessen Vergrösserung führen. Dabei handelt es sich um den Mandelkern im Gehirn als wichtiges emotionales Zentrum.

Ähnlich wie bei einem Muskel, der bei zunehmendem Training wächst, kann dies auch durch Angstreize mit der Amygdala geschehen. Das wiederum steigert die Angstspirale, weil dieses wichtige Zentrum mehr Impulse verarbeiten muss.

Daher ist es wichtig, die Angst nicht als Feind, sondern ihre Bedeutung und die Hintergründe für uns persönlich zu sehen. Lebensbestimmende Ängste sollten natürlich von einer entsprechenden Grundtherapie begleitet werden. Als komplementärer Zugang eignet sich jedoch auch die Hypnosetherapie, um im Unterbewusstsein neue Bewertungen zu verknüpfen.

Lernen wir im Rahmen der Hypnosetherapie einen neuen Umgang mit Angst auslösenden Situationen, so erhalten Ängste ihre natürliche Aufgabe zurück. Die Schutzmassnahme behält ihre Berechtigung, springt aber nicht mehr bei der kleinsten Bewegung an. Genau darum geht es: wieder ein sicheres Gefühl der Angst zu entwickeln.

Zwei Tage geballtes Angstfrei-Wissen

Ängste haben in den letzten Jahren beinahe durch alle Bevölkerungsschichten hindurch eine übergrosse Macht entwickelt und viele Menschen regelrecht gelähmt. Aus diesem Grund hat Hypnosetherapie-Experte Gabriel Palacios 2019 zum ersten Mal in Bern den Angstfrei-Kongress ins Leben gerufen.

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Der Angstfrei-Kongress verzaubert auch in diesem Jahr die Menschen mit grossartigen Vorträgen und Fachwissen zum Thema Angstfreiheit. - Palacios Relations

Ursprünglich nur als Fachkongress gedacht, wurde er bald über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannt. Inzwischen findet der Angstfrei-Kongress zum 4. Mal statt und verwandelt die Kursaal-Arena in eine Atmosphäre der Wertschätzung, mit Impulsen, angstfrei durchs Leben zu gehen.

Namhafte Speaker aus dem In- und Ausland begeistern die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Wissen und Erfahrungen rund ums Thema Angst.

In diesem Jahr sind unter anderem der Arzt Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, Schauspieler Samuel Koch, Coach Mathias Fischedick und Gabriel Palacios dabei.

Es lohnt sich, am 23. und 24. September Teil dieser einzigartigen Atmosphäre zu werden und neue Perspektiven zur Angst zu entwickeln. Weitere Informationen und Tickets gibt es hier.

Autor: Philipp Feichtinger, Heilpraktiker, Hypnose-, Gesprächs- und Naturheiltherapeut.

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