Super League: Sportministerin Viola Amherd macht den Vereinen Mut

Falls am 8. Juni in der Super League wieder gespielt wird, dann nur ohne Zuschauer. Bundesrätin Viola Amherd macht den Vereinen in dieser Hinsicht Mut.

Bundesrätin Viola Amherd gibt grünes Licht für Geisterspiele. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab dem 8. Juni könnte die Super League mit Geisterspielen fortgesetzt werden.
  • Bei den Vereinen stösst diese Entscheidung auf viel Kritik.
  • Sportministerin Viola Amherd reagiert – und macht den Clubs Mut.

Am Mittwoch hatte Bundesrätin Viola Amherd verkündet, dass Ligen mit überwiegend professionellem Spielbetrieb ab dem 8. Juni wieder Wettkämpfe austragen dürfen. Heisst: In der Super League könnten Spiele ohne Zuschauer stattfinden.

Geisterspiele sind finanziell nicht attraktiv

Die Entscheidung ist bei den Vereinen nicht nur gut angekommen. Geisterspiele birgen ein grosses finanzielles Risiko. Einnahmen aus dem Ticket-Verkauf und dem Stadion-Betrieb fehlen komplett. Viele Club-Bosse sind frustriert – einige toben geradezu!

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In der «Sonntagszeitung» nimmt Viola Amherd Stellung und spricht über die Finanzierung von Geisterspielen im Sport. «Man kann darüber nachdenken, den Clubs eine gewisse finanzielle Hilfe für die entgangenen Einnahmen bei Geisterspielen zu geben», so Amherd. Es müsse aber gut analysiert werden, ob dies den Klubs überhaupt helfe.

Viola Amherd: «Zusätzliche Hilfen werden geprüft»

Man sei derzeit mit den grossen Sportverbänden in Verhandlungen, um gesamthafte Lösungen zu finden. «Die Clubs können davon ausgehen, dass wir zusätzliche Hilfen prüfen.»

Allerdings nimmt Viola Amherd auch die Vereine in die Pflicht. «Die Clubs könnten sich ja überlegen, ob es mit der heutigen Technologie nicht auch interaktive Übertragungen gibt.» Beispielsweise könnten sich Zuschauer von zuhause aus einschalten und so für eine gewisse Ambiance sorgen, schlägt die 57-Jährige vor. «Die Vereine müssen da auch ein wenig kreativ sein.»

SFL-CEO Claudius Schäfer über die finanzielle Hilfe

SFL-Boss Claudius Schäfer betont gegenüber «SonntagsBlick» die Wichtigkeit der Bundesgelder. «Der Fussball ist dringend auf finanzielle Hilfe angewiesen», so Schäfer. Die Liga würde sich deshalb für den Aufbau eines durch den Bund verbürgten Finanzstabilisierungsfonds für den Gesamtfussball einsetzen. Dies, «um den Zusammenbruch des gesamten Systems im Schweizer Fussball zu verhindern.»

Die SFL um CEO Claudius Schäfer bekräftigt die Wichtigkeit der finanziellen Hilfen des Bundes für den Schweizer Fussball und die Super League. - keystone

Aus der Politik gebe es positive Zeichen und Rückmeldungen. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung des Fussballs sei in grossen Kreisen sehr wohl bewusst.

Ohne Hilfe des Bundes könne es heikel werden. «Je länger die Phase der Geisterspiele andauern wird, desto prekärer wird die Situation und bedroht die Clubs in ihrer Existenz». Dies betont der 48-Jährige.

Entscheidung über Fortsetzung der Super League Ende Mai

Eine definitive Entscheidung, ob der Spielbetrieb in der Super League mit Geisterspielen weitergeführt wird, soll am 27. Mai fallen. «Als Sportministerin wäre ich froh, wenn dann auch wieder wettkampfmässig Sport getrieben werden könnte», so Amherd.

Dass es ab Juni wieder eine Fussball-Meisterschaft gibt, sei angedacht. «Ob im Juni Profispiele wirklich möglich sind, können wir aber erst Ende Mai entscheiden.»

Wie und wann es mit der Super League weitergehen wird, wird sich demnach weisen.