Rooney hält Debatte um Gehaltsverzicht für «eine Schande»

Fussball-Profi Wayne Rooney nervt sich über die in der Fussballwelt aufkeimende Debatte, in der von den Spielern ein Gehaltsverzicht gefordert wird.

Wayne Rooney nervt sich über die Debatte um einen Gehaltsverzicht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Premier League wird derzeit über Lohn-Kürzungen der Profis diskutiert.
  • Wayne Rooney, Ex-Nationalspieler Englands, nervt sich offenbar darüber.
  • «Warum sind Fußballer plötzlich die Sündenböcke?», fragt sich der 34-Jährige.

Obwohl der Spielbetrieb der englischen Premier League derzeit ruht, wird zwischen der Liga und den Vereinen viel besprochen. Wegen der Corona-Krise sollen sich die 20 Clubs darauf geeinigt haben, dass sie von ihren Profis Gehaltskürzungen fordern werden. Demnach soll das Salär der Spieler für die nächsten zwölf Monaten um 30 Prozent reduziert werden.

Umfrage

Sollten die Gehälter der Premier-League-Stars gekürzt werden?

Ja
87%
Nein
13%

Hitzige Debatte zu Gehaltsverzicht entfacht

Diese Entscheidung sorgt für Diskussionen. Die Spielergewerkschaft soll sich schon eingeschaltet haben. Deren Argument sei, dass dem Staat durch die Reduzierung der Löhne 200 Millionen Euro durch die Lappen gingen. Auch einige Profis sollen sich bereits kritisch in Bezug auf einen Lohnverzicht geäussert haben.

Nun meldet sich der 120-fache englische Nationalspieler Wayne Rooney aus der Premier League zu Wort. Der 34-Jährige nervt sich offensichtlich über die Debatte bezüglich einer Gehaltsreduktion – und nimmt die Spieler in Schutz.

Premier League Rooney nimmt Spieler in Schutz

«Warum sind Fussballer plötzlich die Sündenböcke?», schreibt der ehemalige Spieler von Manchester United in seiner Kolumne in der «Sunday Times». Für Englands Rekordtorschütze Rooney ist die Debatte über einen möglichen Gehaltsverzicht in der Premier League «eine Schande».

Laut Rooney würden sich die Spieler der Premier League in einer «No-Win-Situation» befinden. Die Liga habe den Druck auf seine Kollegen mit der Bekanntgabe der Liga-Einigung unnötig erhöht.

Falls die Forderung der Liga scheitern würde, hätten die Spieler automatisch daran die Schuld. «Dann wird es heissen, reiche Spieler verweigern den Gehaltsverzicht. Auch wenn vielleicht aus guten Gründen abgelehnt würde», schreibt Rooney.

Heute spielt Wayne Rooney bei Derby County in der zweithöchsten englischen Liga. Normalerweise spielt er in der Premier League. - keystone

Liga spendet 20 Millionen Pfund

Die Premier League hatte ausserdem bekannt gegeben, dass sie ihrerseits 20 Millionen Pfund für das Gesundheitswesen spenden wolle. Für den Engländer scheint dies eher ein Hohn. Verglichen mit dem, was von den Spielern gefordert werde, sei die Liga-Spende «ein Tropfen ins Meer», so Rooney.

Er verstehe, dass Forderungen nach Verzicht laut würden. Jedoch sollte in dieser Hinsicht «von Fall zu Fall» entschieden werden, schreibt Wayne Rooney weiter.

Rooney, der in Liverpool geboren wurde, spielt heute bei Derby County in der zweithöchsten englischen Liga. Für England schoss er 53 Tore in 120 Spielen. In seiner Karriere spielte der Engländer unter anderem für Manchester United und Everton.