Eishockey-WM: Trainer Patrick Fischer ist «in einer Schockstarre»
Erneut verpasst die Schweiz an der Eishockey-WM die Goldmedaille. Nati-Trainer Patrick Fischer spricht von einer «Schockstarre».
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Das Wichtigste in Kürze
- Patrick Fischer zeigt sich nach dem verlorenen WM-Final in «Schockstarre».
- Der Schweizer Nati-Trainer spricht von enormer «Traurigkeit» und «grosser Enttäuschung».
- Besonders leid tut es dem Coach für Rekordnationalspieler Andres Ambühl.
- Die Nati verliert in der Verlängerung gegen die USA mit 0:1.
Nach der vierten Finalniederlage seit 2013 steht Patrick Fischer mit leerem Blick in der Mixed Zone der Avicii Arena. Die Schweiz hat kurz zuvor das WM-Finale gegen die USA mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Ein einziger Treffer machte alle Goldträume erneut zunichte.

«Es ist einfach nur traurig – wir hatten heute wirklich das Gefühl, es klappt», sagt der Nati-Trainer zu «SRF». Fischer gibt zu, dass die Offensive nicht so «funktioniert» habe, wie sie das gewollt hätten. «Wir wollten alles erreichen, aber es war einmal mehr extrem knapp, und ein Tor hat gefehlt.»
Trotz eines überragenden Genoni, der bis in die Verlängerung rettete, gelang es der Nati nicht, selbst ein Tor zu erzielen. Die US-Amerikaner, die bereits 39 Schüsse auf das Schweizer Tor abgaben, trafen schliesslich in der 63. Minute durch Tage Thompson.
Fischer ist sichtlich enttäuscht und findet es schwer, die Fragen des Journalisten zu beantworten: «Die Amerikaner haben zu gut gespielt, wir sind nicht ins Forechecking reingekommen. Aber ich weiss es auch nicht, ich kann es jetzt nicht erklären, warum wir erneut verloren haben.»
Die Mannschaft habe das ganze Turnier über unglaublich gespielt und keinen Match nach 60 Minuten verloren. «Und heute – wir waren alle bis zu diesem letzten Schuss davon überzeugt, dass wir heute gewinnen werden. Es ist wie eine Schockstarre.»
Fischer über Ambühl: «Es tut mir extrem leid für ihn»
Die Enttäuschung ist nicht nur wegen der verpassten Goldmedaille gross, sondern auch wegen des Karriereendes von Andres Ambühl. Der 41-jährige Rekordnationalspieler hatte seine letzte Chance auf den WM-Titel verpasst.
Fischer sagt dazu: «Ich habe ihn jetzt nach dem Match noch nicht gesehen, aber so einen gibt es nie mehr. Wenn einer diesen Titel an der Eishockey-WM verdient hätte, dann wäre es er gewesen.»
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Der Nati-Trainer wiederholt, dass es ihm «einfach extrem leid» tue, für alle Fans, für die Spieler, «für Andres». «Aber diese Niederlage schmälert nicht seine Karriere. Was er in diesem Turnier auch auf diesem Niveau erneut geleistet hat, ist unfassbar – darum umso bitterer die Niederlage.»
«Ich bin so stolz auf jeden Einzelnen dieser Eishockey-WM»
Trotz der riesigen Enttäuschung blickt Fischer auch mit Stolz auf die Eishockey-WM zurück: «Wir wissen, dass wir uns weiterentwickelt haben – ich bin so stolz auf jeden Einzelnen, den Staff, jeden Spieler. Wir haben ein unglaubliches Turnier gespielt, viele Junge haben überzeugt – ich glaube, wir hätten es verdient.»
Die Schweiz hatte zuvor alle Spiele nach regulärer Spielzeit gewonnen und im Halbfinale Dänemark mit 7:0 deklassiert. Doch im Finale fehlte die Durchschlagskraft. Die Offensive kam nicht wie gewohnt ins Rollen, und die Amerikaner hielten die Schweizer Angriffe in Schach.

«So ist das Leben, wir machen weiter, nächstes Jahr haben wir eine Chance – und zwar zuhause.»
Fischer kündigt es an: Die nächste Eishockey-WM findet 2026 in der Schweiz statt. Eine neue Gelegenheit für die Nati, den Traum vom ersten WM-Titel endlich zu verwirklichen.