Olympia 2020: Auch Ärzteverband in Tokio fordert Absage

Der Ärzteverband in Tokio hat sich rund zwei Monate vor Olympia 2020 für eine Absage des Sport-Spektakels ausgesprochen.

Der Ärzte-Verband reiht sich ein in eine wachsende Zahl von Stimmen, die eine Absage der Spiele in Tokio fordern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Olympia 2020 soll in Rund zwei Monaten über die Bühne gehen.
  • Der Austragungsort Tokio befindet sich aktuell wieder im Corona-Notstand.
  • Ein Ärzteverbund hat nun in einem offenen Brief die Verschiebung gefordert.

In einem unter anderem an Japans Ministerpräsidenten Yoshihide Suga gerichteten Brief fordern die rund 6000 Mediziner die Verantwortlichen auf, das Internationale Olympische Komitee (IOC) davon zu überzeugen, dass die Ausrichtung von Olympia 2020 schwierig sei und sie abgesagt werden sollten.

Yoshihide Suga, Premierminister von Japan. Er zieht aktuell keine Absage von Olympia 2020 in Betracht. - sda - Keystone/Getty Images pool/AP/Yuichi Yamazaki

Trotz des inzwischen dritten Notstands für die Olympia-Stadt seien die Krankenhäuser nahezu ausgelastet und hätten keine Kapazitäten mehr.

«Wir halten es für die richtige Wahl, Olympia 2020 abzusagen, das die Anzahl der Infektionen und Todesfälle erhöhen könnte», heisst es in dem Brief. Der Ärzte-Verband reiht sich damit ein in eine wachsende Zahl von Stimmen, die eine Absage der Spiele fordern. Japan kämpft inzwischen gegen eine vierte Corona-Welle, obwohl die Regierung zum nun wiederholten Male den Notstand für Tokio und weitere Regionen verlängert hat. Er gilt vorläufig noch bis zum Ende dieses Monats.

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Die Japaner klagen ausserdem über ein extrem langsames Fortschreiten der Impfkampagne. Seit Mitte Februar wurde erst knapp ein Prozent der etwa 125 Millionen zählenden Bevölkerung vollständig geimpft.