Trinkwasser-Initiative

Am 13. Juni 2021 entschied die Schweiz über die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz». Lanciert wurde sie vom Verein «Sauberes Wasser für alle». Die Initiative wurde mit 60,7 Prozent der Stimmen klar abgelehnt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 13. Juni 2021 stimmte die Schweiz über die Trinkwasser-Initiative ab.
  • Pestizide und Antibiotika in der Landwirtschaft sollen reduziert werden.
  • Bei einem Verzicht würden Bauern mit Subventionen unterstützt.

Am 13. Juni 2021 entschied die Schweiz über die Trinkwasser-Initiative. Damit soll der Einsatz von Pestiziden und prophylaktischen Antibiotika verringert werden.

Ziel ist es, das Grundwasser sauber zu halten. Die Initianten der Vorlage wollen dies vor allem mit Subventionen des Bundes erreichen.

Die Initiative wurde mit 60,7 Prozent der Stimmen klar abgelehnt. Die Stimmbeteiligung lag bei 59,7 Prozent.

Informationen zur Trinkwasser-Initiative

Messungen des Bundes zeigen, dass Pestizide und prophylaktische Antibiotika in der Landwirtschaft das Grundwasser verschmutzen. Ziel der Initiative ist es, deren Verwendung zu reduzieren. Die Initianten von «Sauberes Wasser für alle» setzen dafür auf Subventionen für Landwirte, die darauf verzichten.

Einsatz von synthetischem Pestizid in der Landwirtschaft. (Symbolbild) - dpa

Auch die Eindämmung der industriellen Futterproduktion ist Teil der Initiative. Den Bauern würde bei einer Annahme eine achtjährige Übergangsfrist gewährt.

Lesen Sie hier alle Informationen zur Initiative gegen den Einsatz von Pestiziden und Antibiotika.

Empfehlung des Bundesrates

Der Bundesrat empfiehlt, die Initiative abzulehnen. Er warnt vor «weitreichenden und schädlichen Folgen» für die Schweizer Landwirtschaft. Denn Betriebe könnten aus dem Direktzahlungssystem aussteigen und so weiterhin Pestizide und Antibiotika nutzen.

Zudem wird auf zwei bereits getroffene Massnahmen hingewiesen: Den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel und die Strategie Antibiotikaresistenzen. Mit der Agrarpolitik 2022 werden diese Massnahmen noch zusätzlich gestärkt und erweitert.

Erfahren Sie hier mehr über die Empfehlung des Bundesrates zur Trinkwasser-Initiative.

Argumente der Befürworter

Die Initianten des Vereins «Sauberes Wasser für alle» wollen die Qualität des Schweizer Trinkwassers schützen. Unterstützung erhalten sie von mehreren Umweltschutzorganisationen.

Initianten bei der Einreichung der Trinkwasser-Initiative. (Archivbild) - Keystone

Sowohl die Nitrat-Konzentrationen und die Verschmutzung durch Pflanzenschutzmittel überschreiten im Grundwasser den Grenzwert. Die Pestizidrückstände sind schlecht für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Der Einsatz von Antibiotika begünstigt zudem die Bildung von resistenten Bakterien.

Bislang fehlte Landwirten der Anreiz, auf Pestizide und Antibiotika zu verzichten. Mit den Subventionen soll nun ein neuer Ansporn gegeben werden.

Lesen Sie hier alles über die Argumente der Befürworter der Initiative.

Argumente der Gegner

Der Bauernverband, die Milchproduzenten und Uniterre stellen sich gegen die Trinkwasser-Initiative. Sogar Bio-Suisse lehnt die Vorlage ab.

Die Gegner weisen darauf hin, dass auch Private und Gärtnereien Pestizide einsetzen. Zudem seien Pestizide nicht allein für die Verschmutzung verantwortlich. Auch andere schädliche Stoffe aus Firmen und Haushalten geraten ins Grundwasser.

Die Gegner argumentieren, dass auch andere verunreinigende Stoffe ins Grundwasser gelangen. - Keystone

Die Initiative würde zudem einen erhöhten Import aus dem Ausland mit sich bringen. Auch tausende Arbeitsplätze sehen die Bauern in Gefahr.

Erfahren Sie hier mehr über die Argumente der Gegner.

Verwechslungsgefahr

Am gleichen Tag stimmt die Schweizer Bevölkerung auch über die Pestizid-Initiative ab. Diese beinhaltet aber andere Ziele und Forderungen. Lesen Sie hier alle Informationen über die Vorlage «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide».