Von Arzt verschrieben: Jacqueline Badran muss Pause machen

Jacqueline Badran muss sich vorübergehend aus der Politik zurückziehen. Die SP-Nationalrätin muss aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen.

Nationalraetin Jacqueline Badran, SP-ZH, vom Nein Komitee zur Abschaffung der Stempelsteuer, verfolgt die Resultate, am Sonntag, 13. Februar 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jacqueline Badran (60) zieht sich vorübergehend aus der Schweizer Politik zurück.
  • Die SP-Nationalrätin aus Zürich bekam von ihrem Arzt eine Auszeit verschrieben.
  • Der Abnutzungskampf der letzten Jahre fordere seinen Tribut, so Badran.

Sie poltert, sie kämpft und meistens gewinnt sie auch: Mit vollem Körpereinsatz prägt Jacqueline Badran seit 20 Jahren die institutionelle Politik der SP intensiv mit. Jetzt ist damit Schluss, zumindest vorerst: Aus gesundheitlichen Gründen zieht sich die 60-Jährige vorübergehend aus der Politik zurück.

Arzt verschreibt Badran Auszeit

Ihr Hausarzt habe ihr eine Auszeit verschrieben, erklärt Badran auf Facebook. Sie glaube ihm dabei mehr als sich selber, gerade weil sie seit Jahren glaube, die Arbeitslast «schon irgendwie» bewältigen zu können.

Mindestens bis zur Sommersession ist jetzt aber Schluss, sie brauche Ruhe. Sie bitte darum, diesen Entschluss zu respektieren und bedankt sich bei ihren ParteigefährtInnen für die Unterstützung.

Die Nationalrätin macht dafür die «vielen Abwehrkämpfe der letzten Jahre» verantwortlich. Sie sei oft «ratlos und ermüdet» ab den politischen Gegnern und beklagt die zunehmende Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber der Politik und Bevölkerung.

Pause auf dem Höhepunkt

Der Rückzug kommt auf einem vorläufigen Höhepunkt: Badran verbuchte mit der Stempelsteuer-Abschaffung einen grossen Sieg, bei dem sie federführend war. Die SP erklärte das Referendum zum Leitentscheid in der Steuerpolitik, die das Land auf Jahre prägen wird.

Nationalraetin Jacqueline Badran, SP-ZH, vom Nein Komitee zur Abschaffung der Stempelsteuer ist ob dem Resultat beruehrt, am Sonntag, 13. Februar 2022, in Bern. - keystone

Auch Badran ging die Abstimmung sichtlich nahe: Zuerst fetzte sie sich in der Arena mit Bundesrat Ueli Maurer. Dann, als der Sieg feststand, brach sie in Tränen aus. Jetzt zeigt sich, dass die Abstimmung nicht nur einen emotionalen Tribut fordert.