Bundesrat geht doch nicht an Olympische Spiele in Peking

Der Bundesrat verzichtet darauf, eine Delegation an die Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2022 in Beijing zu schicken.

Bundesrätin Viola Amherd. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat verzichtet auf den Besuch der Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing.
  • Grund sei die pandemische Lage.

Die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing standen von Anfang an in der Kritik. Verschiedene Organisationen hatten den Bundesrat gedrängt, allein schon wegen der Menschenrechtslage in China auf einen Besuch zu verzichten. Der Bundesrat verzichtet nun tatsächlich – allerdings aufgrund der Corona-Pandemie.

«Unsichere Pandemie-Situation in der Schweiz»

Vor zwei Wochen hatte der Bundesrat grundsätzlich entschieden, ein Regierungsmitglied zu entsenden. Allerdings mit Vorbehalt, dass die aktuelle Situation entscheidend sein werde. Diese gibt nun Anlass, das Vorhaben gleich ganz abzublasen: «Angesichts der unsicheren Pandemie-Situation in der Schweiz», wohlgemerkt.

Die Einschränkungen vor Ort sind jedoch ebenfalls relevant für den Bundesrat. Denn aufgrund der harten Massnahmen Chinas sieht er wenig Spielraum, überhaupt irgendetwas im Reich der Mitte zu tun. Denn es könnten keine substantiellen bilateralen Treffen und keine Kontakte mit Athletinnen und Athleten stattfinden.

Der Entscheid gilt gleichermassen für die Paralympischen Winterspielen 2022, die ebenfalls in Beijing stattfinden werden. Am Rande eine Medienkonferenz dementiert Bundesratssprecher André Simonazzi, die Absage sei zumindest teilweise politisch motiviert. Es seien allein die in der Medienmitteilung aufgeführten Gründe ausschlaggebend, insbesondere der fehlende Kontakt zu den Athleten. Allfällig enttäuschte künftige Medaillengewinner tröstet der Bundesrat aber: «Der Bundesrat wird die schweizerischen Athletinnen und Athleten von zu Hause aus anfeuern.»