Brexit-Rache? Briten kriegen beim Eurovision Song Contest 0 Punkte

Der Brexit hat ungeahnte Folgen für die Briten. Beim Eurovision Song Contest 2021 konnten die Inselbewohner nicht überzeugen.

James Newman landete beim ESC auf dem letzten Platz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam ist Geschichte.
  • Die italienische Rockband Måneskin landete auf dem ersten Platz.
  • Die Briten und die Deutschen landeten auf dem letzten bzw. vorletzten Platz.

Blamage für James Newman (35) am Eurovision Song Contest. Für sein Song «Embers» kriegte der Singer-Songwriter keinen einzigen Punkt – weder von der Jury noch vom Publikum. Das Vereinigte Königreich belegt damit den letzten Platz des diesjährigen Musikwettbewerbs in Rotterdam (Niederlande).

Das sorgt im Netz für Spott. Nachdem der ESC im vergangenen Jahr wegen Corona abgesagt wurde, war es der erste Contest seit dem Brexit.

James Newman konnte leider nicht überzeugen. - keystone

Nach dem Referendum und einem langen Zank mit Brüssel verliess das Königreich am 31. Januar 2020 die Europäische Union. Der europäische Musikwettbewerbs ist vom Londoner Entscheid selbstverständlich nicht getroffen, doch offenbar gingen die Sympathien flöten.

Das Netz spottet über die Brexit-Briten am Eurovision Song Contest. - Twitter

Auf Twitter ist die Schadenfreude gross: «Grossbritannien hat 0 Punkte beim ersten ESC nach dem Brexit, Zufall?», fragt einer auf Twitter. Ein zweiter meint: «Der ESC soll nicht politisch sein. Siehe auch: Brexit, UK zero points.»

Ein dritter lästert: «Null Punkte? Jetzt übertreiben die Briten es aber mit dem Brexit.»

Umfrage

Glauben Sie, die Briten schnitten wegen des Brexits so schlecht ab?

Ja, der ESC ist vor allem politisch.
57%
Nein, das Lied war einfach schlecht.
43%

Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gehören zu den sogenannten «Top Five». Deren nationalen Rundfunkanstalten berappen den Eurovision Song Contest zum grössten Teil. Im Gegenzug qualifizierten sich deren Kandidaten automatisch für das grosse Finale.

Eurovision Song Contest: Auch Deutsche erledien Blamage.

Für Deutschland lief es nicht weniger rosig. Zwar kriegte Jendrik (26) noch drei Punkte von der Jury. Beim Zuschauervoting ging er allerdings leer aus.

Die Deutschen erlitten beim Eurovision Song Contest ebenfalls Schiffsbruch. - keystone

Die Satiriker von «Extra 3» spotten: «Vorletzter beim #Eurovision. Die Normalität meldet sich endlich zurück!»

Das gleiche Trauerspiel erlebte auch Spanien.

Grosse Freude herrscht dafür bei den Italienern. Die Rockband Måneskin zog direkt ins Finale ein – und überzeugte. Sie landete sie mit dem Ohrwurm «Zitti e buoni» auf dem sagenhaften ersten Platz.

Für Furore sorgte eine Szene, als sich der Leadsänger auffällig zum Tisch bückt. Rasch wurde er von seinem Sitznachbar getadelt, der ihn auf die laufenden Kameras aufmerksam machte.

War es Kokain? An der anschliessenden Gewinner-Pressekonferenz stellte Damiano David klar: «Ich nehme keine Drogen.» Wenig später zeigten Måneskin sich auf Instagram gar für einen Drogentest bereit.

Gitarrist Ethan (l-r), Bassistin Victoria, Sänger Damiano und Gitarrist Thomas von der Band ·Maneskin· (Italien) freuen sich nach dem Gewinn des Eurovision Song Contest (ESC) während eines Photocalls. - dpa