Adé Sommerzeit! Das sagt die Naturheilpraktikerin zur Umstellung
Schlafstörungen, Ängste, Mattheit: Hat die Zeitumstellung einen Einfluss auf unseren Alltag? Eine Naturheilpraktikerin spricht über ihre Erfahrungen.
Am Wochenende ist es wieder so weit: Die Uhren werden in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Stunde zurückgestellt. Damit gewinnen wir eine Stunde dazu.
Ob es die Zeitumstellung braucht oder nicht, ist Gegenstand eifriger Diskussionen. Aber was ist dran am gefürchteten «Jetlag» im Zusammenhang mit der Zeitumstellung?
Für gewisse Menschen ist die Zeitumstellung durchaus ein Stressfaktor, meint die Naturheilpraktikerin Raffaela Lehmann. Sie verrät, was Betroffene tun können.
Nau.ch: Raffaela Lehmann, was sind Ihre Erfahrungen als Naturheilpraktikerin mit der Zeitumstellung?
Raffaela Lehmann: In meiner Praxis stelle ich während der Zeitumstellung vermehrte Energielosigkeit, Depressionen und verminderte Leistungsfähigkeit fest.
Der natürliche Rhythmus ist gestört und der Körper kommt aus dem Takt. Dabei leidet unter anderem der bekannte Schlafrhythmus.
Nau.ch: Gibt es eine Gruppe Menschen, die speziell Probleme hat?
Raffaela Lehmann: Gewisse Menschen leiden deutlich mehr darunter. Oft sind es jene, die schon vorher unter Schlafstörungen gelitten haben.
Nau.ch: Was raten Sie Personen, die Probleme mit der Zeitumstellung bekunden?
Raffaela Lehmann: Als Therapeutin fällt mir auf, dass bei geschwächten Menschen die Reaktionsfähigkeit des Organismus im Laufe der Jahreszeiten unterschiedlich ist.
Sie schildern etwa: «Immer im Herbst, wenn es kalt und feucht wird, bekomme ich Rückenschmerzen.» Oder: «Immer an den warmen Tagen bekomme ich pulsierende Kopfschmerzen.»
Nau.ch: Was können Betroffene unternehmen?
Raffaela Lehmann: Es ist wichtig, zur richtigen Zeit die Konstitution des Körpers zu stabilisieren und die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Da sämtliche Körperfunktionen dem Tag-Nacht-Rhythmus angepasst werden, ist ein Rhythmus essenziell.
Das heisst etwa, man sollte immer zur gleichen Zeit zu Bett gehen.
Nau.ch: Wie wichtig ist der Biorhythmus für die Gesundheit der Menschen?
Raffaela Lehmann: Der Mensch lebt in einem konstanten Rhythmus. Ein einfaches Beispiel ist der Wach-Schlaf-Rhythmus oder der Ess-Rhythmus.
Die innere Uhr signalisiert uns Menschen unterbewusst den richtigen Zeitpunkt für die richtige Aktivität oder Ruhepause.
Es ist wichtig, unseren Organismus nicht ständig über die natürliche Leistungsgrenze hinauszutreiben. Man sollte Ruhepausen einlegen und die Nacht nicht zum Tag machen.
Sonst riskiert man physische oder psychische Erkrankungen.
Nau.ch: Was raten Sie Menschen, die zu Schlafstörungen neigen oder tagsüber immer müde sind?
Raffaela Lehmann: Der ganze Stress und Druck heutzutage widerspiegelt sich oft in einem unruhigen und unerholsamen Schlaf.
Nebst der Schlafhygiene empfehle ich in meiner Praxis oft individuelle Spagyrik-Mischungen oder Schüsslersalze.
Ich empfehle zudem eine halbe Stunde vor dem Schlafen keine elektronischen Geräte zu nutzen. Wichtig ist auch ein angenehmes Schafklima und idealerweise keine fettigen Speisen zu Abend zu essen.
Raffaela Lehmann ist diplomierte Naturheilpraktikerin und führt die Praxis Naturally Power in Bergdietikon.