Migros-Online-Chefin sieht in Corona-Krise riesige Chance

Das Online-Bestellen von Lebensmitteln boomt in der Corona-Krise. Davon profitiert auch Migros Online.

Die Corona-Krise befeuert den Online-Handel. Der Anteil bei der Migros ist von 2 auf 4 Prozent gestiegen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros-Online-Chefin sieht in der Corona-Krise eine riesige Chance.
  • Die Wachstumsziele von vergangenem März habe man längst überholt, so Katrin Tschannen.
  • Der Fokus liege derzeit auf der Digitalisierung des Supermarktes.

Das Online-Bestellen von Lebensmitteln boomt in der Corona-Krise. Davon profitiert auch Migros Online.

Als sie im März als Chefin anfing, habe sie noch Angst vor den hohen Wachstumszielen gehabt. Dies sagte Katrin Tschannen in einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen (Ausgabe vom 8. Februar). «Diese haben wir jetzt längst überholt.»

Riesige Chance für Online-Handel

Die zwei Lager in Bremgarten und Ecublens würde aus allen Nähten platzen. «Aktuell geht es darum, möglichst viele zusätzliche Lieferkapazitäten zu schaffen. Jede neue Kapazität, die wir hinzufügen, ist sofort ausgebucht», so die Chefin von Migros Online weiter.

Bei Digitec Galaxus ist ein verändertes Kaufverhalten zu spüren. Besonders beliebt sind wegen der Energiekrise Hand- und Fusswärmer, Kerzen und Bettflaschen. (Symbolbild) - keystone

Vor der Corona-Pandemie zählte das Unternehmen rund 400 Mitarbeitende. Inzwischen seien es über 700, davon die meisten in der Logistik und im IT-Bereich.

Die Krise stelle eine riesige Chance für Migros Online dar. Denn der Onlinehandel mit Lebensmitteln sei in der Schweiz immer noch ein kleiner Teil des gesamten Food-Marktes. «Vor Corona lagen wir bei 2 Prozent, jetzt sind es vielleicht 4 Prozent», sagte Tschannen.

Digitalisierung des Supermarktes

Momentan fokussiere sich das Unternehmen auf die Digitalisierung des Supermarktes. Bei Non-Food-Artikeln setzte die Migros auf die Onlineshops ihrer Fachmärkte sowie Digitec Galaxus. «Logistisch macht diese Trennung Sinn, denn Lebensmittel sind diesbezüglich viel anspruchsvoller», so Tschannen weiter.

Zufrieden zeigt sich Tschannen bezüglich der Kooperation mit der Post. «Je nach weiteren Lagerstandorten kann es aber sein, dass wir gewisse Haushalte selber beliefern werden», ergänze sie. Momentan sei ein neues Verteilzentrum in Regensdorf in Planung.