Längstes Unterseekabel der Welt zwischen Grossbritannien und Norwegen in Betrieb genommen
Das längste Unterseekabel der Welt verbindet seit Freitag Grossbritannien mit Norwegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Leitung ermöglicht Austausch erneuerbarer Energien.
Der britische Energieversorger National Grid erklärte, dass das Kabel am Freitag in Betrieb genommen werde. «Grossbritannien und Norwegen können nun erstmals Strom aus erneuerbaren Energien austauschen», erklärte das Unternehmen weiter. Dies sei ein «Meilenstein» auf dem Weg Grossbritanniens zur Klimaneutralität.
Die maximale Kapazität des 720 Kilometer langen Unterseekabels werde vorerst bei 700 Megawatt liegen. In den kommenden drei Monaten soll die Kapazität jedoch auf 1400 Megawatt erhöht werden. Die Leitung soll künftig genug sauberen Strom für 1,4 Millionen Haushalte liefern.
Die Leitung mit Gesamtkosten von rund 1,6 Milliarden Euro ist ein gemeinsames Projekt mit dem norwegischen Stromnetzbetreiber Statnett. Es verbindet die Städte Blyth im Nordwesten Englands mit Kvilldal im südwestlichen Norwegen. Bis auf vier Kilometer liegt das Kabel komplett unter Wasser in der Nordsee.
«Wenn die Produktion von Windenergie in Grossbritannien hoch ist und der Energieverbrauch gering, wird Energie aus Grossbritannien exportiert, um Wasser in die Reservoirs in Norwegen zu pumpen», erklärte National Grid. In der umgekehrten Situation, bei wenig Wind und hohem Energieverbrauch, könne die Wasserkraft aus Norwegen nach Grossbritannien geliefert werden.
Im Mai war ein ähnliches Projekt zwischen Deutschland und Norwegen unter dem Namen Nordlink eröffnet worden. Nordlink verläuft auf einer Länge von 516 Kilometern und verfügt ebenfalls über eine Kapazität von 1400 Megawatt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete die Unterseeleitung bei der Eröffnung als «grossen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Energieversorgung».
