Obwalden

Kantonsspital Obwalden soll ärztlichen Notfalldienst leisten

Keystone-SDA Regional
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Obwalden,

Im Kanton Obwalden könnte die ambulante Notfallversorgung bald vom Spital übernommen werden. Ein Vorstoss dazu wurde einstimmig angenommen.

Kantonsspital Obwalden
Das Kantonsspital Obwalden. - Keystone

Im Kanton Obwalden soll die ambulante Notfallversorgung durch das Spital abgedeckt werden. Dies verlangt der Kantonsrat einstimmig mit einer Motion. Er hofft, dass so Obwalden für Hausärztinnen und Hausärzte attraktiver wird.

Die Motion war von allen Fraktionen des Parlaments eingereicht worden. Sie wurde mit dem Hausärztemangel begründet. 22 der 25 Hausarztpraxen würden keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen, hiess es in dem Vorstoss.

Als eine wichtige Ursache für den Hausärztemangel sahen die Motionärinnen und Motionäre die Pflicht, Notfalldienst leisten zu müssen. Der Wandel im Rollenverständnis von Frauen und Männern wirke sich auch auf die Ärzteschaft aus, sagte Marcel Jöri (Mitte/GLP). Es gebe immer weniger Hausärztinnen und -ärzte, welche den Notfalldienst leisten könnten oder wollten.

Mehr Attraktivität durch Entlastung

Wenn Obwalden für Hausärzte attraktiv sein wolle, brauche es eine Entlastung, sagte Martin Sigg (FDP). Der Notfalldienst könne angesichts der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung so, wie er jetzt aufgestellt sei, nicht aufrechterhalten werden.

Obwalden Flüchtlinge Ukraine Amstad
Regierungsrat Christoph Amstad (Mitte). - Keystone

Regierungsrat Christoph Amstad (Mitte) sah den Handlungsbedarf. Er beantragte aber, die Motion in ein Postulat und damit in einen weniger verbindlichen Prüfauftrag umzuwandeln. Damit erhalte der Regierungsrat die nötige Zeit und Flexibilität, die beste Lösung für Obwalden zu suchen.

Alternative Ansätze zur Notfallversorgung

Laut Amstad gibt es noch andere Ansätze als eine Übernahme des ambulanten Notfalldienstes durch das Spital. Er nannte dabei das Projekt Notfalltriage des Kantons Luzern, um die Patientenströme besser zu steuern.

Dies Haltung des Regierungsrats wurde indes vom Kantonsrat als «mutlos» bezeichnet. Die hohe Dringlichkeit spreche für die Motion und gegen das Postulat, erklärten etwa Peter Lötscher (SP) und Remo Fanger (SVP).

In der Abstimmung wurde der Vorstoss mit 51 zu 0 Stimmen als Motion überwiesen.

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