Greenpeace misst erhöhten Mikoplastik-Anteil an Industrieanlagen am Rhein

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Deutschland,

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bei Messungen im Rhein eine Belastung mit Mikroplastik vor allem in der Nähe von Industrieanlagen festgestellt.

Blick auf den Rhein bei Düsseldorf
Blick auf den Rhein bei Düsseldorf - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Umweltschützer rufen Behörden zu Ermittlungen auf.

Wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Umweltschützer hervorgeht, wurden in allen 250 Wasserproben, die Greenpeace aus dem Fluss entnahm, Mikroplastikpartikel gefunden. Rund um Industriegebiete steige die Verschmutzung allerdings «deutlich an», erklärte die Organisation.

Für die Studie wurden laut Greenpeace im vergangenen Herbst zunächst vom Aktionsschiff Beluga II aus zwischen Duisburg und Koblenz 44 Wasserproben genommen, um primäres - also fabrikneues - Mikroplastik aufzuspüren. Anschliessend wurden von Schlauchbooten weitere 206 Proben an den Chemie-Standorten Krefeld und Dormagen aus dem Wasser gezogen. «Erstmals fanden diese Messungen durchgängig über 24 Stunden statt», erklärten die Umweltschützer. So hätten sich die möglichen Ursachen der Verschmutzung weiter eingrenzen lassen.

Bei der Auswertung liessen sich demnach in allen 250 Proben Plastikpartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern nachweisen. Die höchsten Konzentrationen an primärem Mikroplastik sei dabei in der Nähe der «Chemparks» Krefeld-Uerdingen und Dormagen ermittelt worden, erklärte die Organisation. So habe stromabwärts des Industrieparks Dormagen die Konzentration bei durchschnittlich 1284 Partikeln pro 1000 Kubikmetern Flusswasser gelegen - und damit ungefähr um ein Drittel höher als die durchschnittlich gemessene Konzentration stromaufwärts des Industriegebiets.

«Die Ergebnisse bestätigen, dass kontinuierlich Mikroplastik den Rhein stromabwärts gespült wird», heisst es in dem Bericht. Die Mikroplastik-Konzentration sei dabei «nachts niedriger als tagsüber». Neben industriellen Produktionsprozessen könnten die Mikroplastikpartikel laut Greenpeace auch aus Filtersystemen von Wasseraufbereitungsanlagen stammen. Auch Regen könne Mikroplastik-Pellets vom Ufer in den Rhein spülen, heisst es in dem Bericht. Die Umweltbehörde in Nordrhein-Westfalen müsse jetzt ermitteln, «wer den Fluss verschmutzt», forderte Daniela Herrmann, Umweltwissenschaftlerin von Greenpeace

Die Umweltschutzorganisation wies darauf hin, dass Mikroplastik schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen sei. An den Kunststoffpartikeln könnten Chemikalien anhaften, die dann von Wasserorganismen, wie Plankton, Muscheln oder kleine Fischen bei der Nahrungssuche zusammen mit dem Mikroplastik aufgenommen werden könnten. Beim Einsatz von primärem Mikroplastik müsse sichergestellt sein, «dass die Partikel während der Produktion, des Transports, der Verwendung und der Entsorgung zu keinem Zeitpunkt in die Umwelt gelangen», forderte Herrmann.

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