Ukraine Krieg: Freiwillige staunen über unnütze Schweizer Spenden

Schweizer wollen sich mit den Menschen im Ukraine-Krieg solidarisch zeigen und machen bei Sammel-Aktionen mit. Jedoch wird auch Unnützes gespendet.

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Nau.ch - Bei einer Lagerhalle im Fischermätteli BE packten kurz nach Kriegsausbruch freiwillige Helfer an und sortierten tonnenweise Spenden-Material.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Sammel-Aktion bei der ukrainischen Botschaft in Bern wird völlig überrannt.
  • Das zeigen Bilder eines Nau.ch-Reporters vor Ort.
  • Nur noch Medikamente und Nahrungsmittel sind bei den Spende-Aktionen willkommen.

Die Hilfe ist oftmals gut gemeint, jedoch sind die Unmengen an Kleidern und Decken kaum zu bewältigen. Eine Sammel-Aktion der Freiwilligenhilfe Bern bei der ukrainischen Botschaft wird völlig überrannt.

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Nau.ch - Ein Rundgang durch die Lagerhalle beim Fischermätteli BE.

Ein Nau.ch-Reporter, der am letzten Freitag mit rund 160 anderen Menschen vor Ort mitgeholfen hat, erzählt: «Es war schön zu sehen, wie viele Menschen angepackt haben. Aber wir mussten auch sehr viel Schrott aussortieren.»

Nebst Kleidern, die fast ausschliesslich an das Rote Kreuz weitergereicht werden, waren auch kuriose Sachen darunter: «Zum Beispiel eine Massage-Matte, High Heels und Kunst.»

Ukraine-Krieg: Es braucht nur noch Medizin und Essen

Tatjana Fedorchuk, Initiantin der Freiwilligenhilfe mit ukrainischen Wurzeln, sagt bei «Schweiz aktuell» im SRF: «Wir sind ein bisschen überrumpelt, wir haben enorm viele Sachen bekommen.»

Während Lieferwagen um Lieferwagen abgeladen wird, kommt plötzlich die Meldung aus Polen: Man benötige nur noch Lebensmittel und medizinische Güter, ansonsten habe man genug.

Fedorchuk: «Wir schicken jetzt nur noch Medizin, Essen und Hygieneartikel.» Und diese sollen dank ihrer guten Kontakte in die Gebiete rund um den Ukraine-Krieg auch an die richtigen Adressaten gelangen.

Umfrage

Haben Sie auch schon Geld oder materielle Güter für die Ukraine gespendet?

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«Wir haben eine gute Organisation und sichere Wege», sagt die Initiantin der Sammel-Aktion. Am Zielstandort würden die Sachen von Volontären abgeholt. «Über Waldwege und Feldwege werden sie zu den Leuten gebracht, die sie benötigen.»