Aggressive Wespen attackieren Beizen-Besucher

Kaum das Sandwich ausgepackt, sind sie da: Die Wespen. Sie sind derzeit vermehrt bei Menschen auf Futtersuche, da sie in der Natur zu wenig finden.

Kaum das Getränk bestellt, fallen die Wespen schon darüber her. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wespen scheinen es zurzeit besonders auf die Nahrung der Menschen abgesehen zu haben.
  • Der Grund: Ihr eigenes Futter – Blattläuse oder Raupen – ist Mangelware.
  • Restaurants kommen dabei auf kreative Ideen, um die Tierchen fernzuhalten.

Wespen sorgen bei nicht wenigen Menschen für Anspannung. Oftmals werden die Insekten als nervig und mühsam empfunden. Erst recht dann, wenn sie zustechen.

Gleiches dürfte vergangenes Wochenende ein Kellner in einer Basler Quartierbeiz empfunden haben. Ein Nau.ch-Reporter beobachtet, wie der Mann beim Servieren plötzlich von einer Wespe gestochen wird.

Nicht ganz ungefährlich, hält er doch ein volles Tablett in der Hand. Der Betroffene muss sich in der Folge Eis holen – und ist sauer.

Offenbar hat aber nicht nur der gestochene Kellner in Basel Mühe mit Wespen. Auch andernorts sorgen auffällig aggressive Wespen in Beizen für Ärger.

Um die Gäste vor den aggressiven Insekten zu schützen, greifen Restaurants zu kreativen Mitteln. So etwa am Neuenburgersee, wo Tellerchen mit brennendem Kaffeepulver auf die Tische gestellt werden. Der Rauch mit seinem intensiven Geruch vertreibt die Wespen zuverlässig, wie eine Nau.ch-Reporterin berichtet.

Auf der Suche nach Futter

Die normale Nahrung der Wespen – also Blattläuse oder Raupen – ist derzeit Mangelware, wie das Allergiezentrum Aha! kürzlich in einer Mitteilung schrieb. Dabei brauchen die Wespen eiweissreiche Nahrung zur Aufzucht der Brut.

Gemäss dem Agroscope-Insektenforscher Christian Schweizer konzentrieren sich die Insekten darum auf Cervelat, Bratwurst, Schinken und Ähnliches.

Wespen halten sich oft in der Nähe von Lebensmitteln auf. - Keystone

Ein Lichtblick für Insekten-Phobiker: Aussergewöhnlich viele Wespen sind Mitte Juli noch nicht unterwegs. Ob 2022 ein Wespenjahr wird, lässt sich gemäss Schweizer noch nicht sagen.

Die Schwarz-Gelb-Gestreiften vermehren sich erst im August und September. Ihre Zahl ist jeweils stark wetterabhängig.

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Allergiker sollten derzeit immer ihr ärztlich verschriebenes Notfallset bei sich tragen, rät das Allergiezentrum. Unmittelbar nach einem Stich müssen Allergikerinnen und Allergiker nämlich Medikamente einnehmen oder sich allenfalls eine Fertigspritze Adrenalin verabreichen. Zudem sollten sie den Notfall anrufen.