«Winnetou»: Jetzt meldet sich seine Witwe zu Wort!

Ein neues «Winnetou»-Buch sorgt für eine wilde Rassismus-Debatte. Die Witwe von Hauptdarsteller Pierre Brice (†86) appelliert an den gesunden Menschenverstand.

Hella und Pierre Brice an einer Premiere im Jahr 2010. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ist «Winnetou» rassistisch? Ein Jugendbuch des Ravensburger-Verlags löste die Debatte aus.
  • Nach heftigem Aufschrei entschied man sich gegen eine Veröffentlichung des Buches.
  • Nun schaltet sich die Witwe von «Winnetou»-Darsteller Pierre Brice in die Debatte ein.

Klischee, kulturelle Aneignung, rassistisch – oder doch ganz harmlos? Die Debatte um «Winnetou», entfacht von einem Jugendbuch des Ravensburger-Verlags, sorgt für rote Köpfe.

Nach einem Aufschrei in den sozialen Medien wurde die Veröffentlichung des Buches zurückgenommen. Auch einige Fernsehsender wie ARD zeigen die Filme aus den 1960er-Jahren mit Pierre Brice (†86) nicht mehr.

Die Rassismus-Diskussion schlägt hohe Wellen in vielen Kreisen. Nun schaltet sich sogar «Winnetou»-Wittwe Hella Brice (72) in die Debatte ein. Sie appelliert bei «Bild» an den gesunden Menschenverstand: «Denkt, lest und überlegt, bevor ihr überall Wut, Hass und Aufregung aus Euren Herzen lasst».

Sie erzählt, dass eine Ur-Ur-Enkelin des berühmten Häuptlings Cochise ihnen im Jahr 2012 einen Brief geschrieben habe. Darin bedankte sich Debi Naiche-Martinez beim «Winnetou»-Darsteller: «Sie haben mein Volk mit grosser Würde dargestellt und grosse Bereiche unserer Kultur auf die Leinwand gebracht.»

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Pierre Brice starb 2015 im Alter von 86 Jahren. Hella, die 34 Jahre mit dem Indianer-Darsteller verheiratet war, setzt sich noch immer für ihn ein. «Mein Pierre und seine Werte sind immer noch bei uns. Winnetou darf nicht sterben.»