Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter nach «Umweltsau»-Lied

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Deutschland,

Ein Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks Köln (WDR) sieht sich Morddrohungen ausgesetzt. Nun will das Unternehmen juristische Massnahmen ergreifen.

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Eine Produktion des TV-Senders WDR. - WDR

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein WDR-Mitarbeiter sieht sich Morddrohungen ausgesetzt.
  • Dies, wegen des vom Sender ausgestrahlten, kontroversen «Umweltsau»-Lieds.
  • Der Sender möchte nun mit juristischen Mitteln dagegen vorgehen.

Intendant Tom Buhrow hat sich «erschüttert» über Morddrohungen gegen WDR-Mitarbeiter wegen des viel kritisierten «Umweltsau»-Lieds geäussert.

«Wir werden das nicht dulden, ich gehe mit allen juristischen Mitteln dagegen vor», sagte der Chef des grössten ARD-Senders am Montag im «Mittagsmagazin» auf WDR 2. Die Drohungen offenbarten ein erschreckendes Mass an Verrohung.

Umweltsau
Der WDR-Mitarbeiter Danny Hollek sorgte mit einem Tweet noch für viel mehr Empörung. - Screenshot Twitter

«In unserem Land ist etwas richtig krank. Und wir haben alle dazu beizutragen, dass sich das ändert», sagte Buhrow. «Wir in den Medien müssen etwas demütiger sein (...) und auch mal Kritik ertragen können.» Gewaltandrohungen lasse man sich aber nicht gefallen.

«Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau»

In dem Lied des WDR-Kinderchors hatte es geheissen: «Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau.» Ein immenser Shitstorm im Netz war die Folge. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte die Verantwortlichen beim WDR am Montag auf, sich aktiv um den Schutz eines freien Journalisten zu bemühen, der im Zusammenhang mit seinen Tweets zur «Umweltsau»-Satire derzeit Morddrohungen erhalte.

Umweltsau
Ein Kinderchor sang bei WDR «Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau». (Archivbild) - Screenshot WDR

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) sagte der «Bild»-Zeitung (Montag), nicht alles, was schlecht sei, könne durch «die Behauptung einer Satire gerechtfertigt werden». Buhrow distanzierte sich am Montag erneut von dem Lied.

WDR wolle gesellschaftliche Versöhnung

Satire sei dazu da, die Mächtigen aufs Korn zu nehmen – aber nicht pauschal eine ganze Generation. «Ich fordere jetzt nicht, dass Köpfe rollen, aber man muss doch sagen können: «Autsch, ist missglückt».» Zusätzlich gehe es hier auch noch um die treueste Hörergruppe.

Der WDR wolle zur «Versöhnung in der Gesellschaft» beitragen, sagte Buhrow. «Wir gehen dieses Jahr auf die Menschen zu und sagen: «Für die nächsten vier Jahre brauchen wir 'ne ordentliche Finanzierung.» Und ich will auch auf die ältere Generation zugehen und sagen: "Vertrauen Sie uns, wir sind für Sie da."» Die Gesellschaft als Ganzes müsse sich im neuen Jahr darum bemühen, die zunehmende Verrohung zu stoppen und ein neues Klima zu schaffen.

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