Lehrerin warnt vor KI im Schulalltag

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Immer mehr Schüler nutzen KI für Hausaufgaben und Prüfungen. Eine Lehrerin warnt deswegen.

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KI-Tools wie ChatGPT sind inzwischen Teil des Lernalltags vieler Schülerinnen und Schüler. (Archivbild) - Philipp von Ditfurth/dpa

Künstliche Intelligenz ist im Schulalltag angekommen. Viele Schüler verwenden laut «Focus» bereits KI-Tools wie ChatGPT für Hausaufgaben, Referate und sogar Prüfungen.

So berichten Lehrkräfte, dass sie die Nutzung sogar oft nicht bemerken. Ein 18-jähriger Gymnasiast schildert etwa im Online-Forum Reddit, dass Mitschüler mit KI ihre mündlichen Noten verbessern.

Wer keine KI nutzt, könne im Unterricht kaum mithalten. Die Forderung nach klareren Regeln wird somit lauter.

Lehrerin fordert neue Leistungskultur

Simone Fleischmann, Lehrerin und Vorsitzende des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, sieht Handlungsbedarf. Sie betont, dass Schule nicht nur aus Auswendiglernen bestehen dürfe.

Wichtig sei, dass Schüler reflektieren, wie sie lernen und welche Hilfsmittel sie nutzen, so Fleischmann laut «Frankfurter Rundschau». Transparenz bei den Leistungserwartungen wird als entscheidend angesehen.

Denkst du, KIs werden sich langfristig negativ auf die Schulbildung von Kindern auswirken?

Lehrkräfte sollen offenlegen, wie sie bewerten und welche Rolle KI dabei spielt. Fleischmann fordert eine neue Kultur der Leistung und Anpassung der Prüfungsformate.

Soziale Ungleichheit durch KI-Nutzung

Die Nutzung von KI kann zudem soziale Unterschiede verstärken. Wer Zugang zu modernen Geräten und guten KI-Tools hat, ist klar im Vorteil.

Kinder aus privilegierten Familien profitieren stärker, während benachteiligte Schüler zurückbleiben, erklärt Fleischmann. Deutschland schneidet ausserdem bei der Bildungsgerechtigkeit international schlecht ab.

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Selber schreiben oder schreiben lassen? KI wird mittlerweile für die vielfältigsten Aufgaben - auch im Schulalltag - genutzt. - Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn

Die Expertin kritisiert, dass das aktuelle System Benachteiligungen eher verstärkt als ausgleicht. Der Einsatz von KI verschärft diese Tendenz weiter.

Schule im Wandel: Politik und Gesellschaft gefordert

Laut einer Studie der Plattform «GoStudent» nutzen bereits 87 Prozent der deutschen Schüler KI-Tools. Viele wünschen sich zudem, dass Lehrkräfte mehr Wissen über KI besitzen.

In Niedersachsen wird diskutiert, KI sogar in Abiturprüfungen zuzulassen, wie «Frankfurter Rundschau» berichtet. Fleischmann fordert deswegen, dass Politik und Gesellschaft die neuen Realitäten anerkennen.

Prüfungen, Feedback und Unterrichtsmethoden müssten neu gedacht werden, um auf den technologischen Wandel zu reagieren.

Kommentare

User #3559 (nicht angemeldet)

Die Schule muss zeigen, wie man KI im Alltag richtig einsetzt und sich darum anpassen. Bekanntlich lernt man in der Schule fürs Leben, KI ist nun da, also müssen die Schüler lernen, damit verantwortungsvoll umzugehen. Medienkompetenz ist gefragt, auch von den Lehrpersonen. Das bedeutet für Letztere: Raus aus der Komfortzone und sich mit dem Thema beschäftigen! Wir Lehrpersonen sind dazu verpflichtet und so oute ich mich gerade, wo ich arbeite.

User #3334 (nicht angemeldet)

wow, die kinder nutzen es schon seid 2jahren und sie merkt es jetzt erst :D

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