Fall Skripal: Auch Nato lässt russische Diplomaten ausweisen
In der Affäre um den Giftgasanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal haben Grossbritannien und 18 weitere der insgesamt 28 EU-Staaten zusammen 58 russische Diplomaten ausgewiesen. Auch die Nato entzieht mehreren russischen Diplomaten die Akkreditierung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Fall Skripal zieht die Nato nach und entzieht sieben russischen Vertretern die Akkreditierung.
- Bereits davor haben etliche Staaten russische Diplomaten ausgewiesen.
Wegen des Nervengiftanschlags im englischen Salisbury hat nun auch die Nato Strafmassnahmen gegen Russland verhängt. Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte am Dienstag an, dass sieben Mitarbeitern der russischen Nato-Vertretung die Akkreditierung entzogen werde. Zudem werde die russische Delegation künftig nur noch 20 Personen gross sein dürfen. Dies entspreche einer Reduzierung der Maximalgrösse um zehn Personen.
Bei dem Anschlag in Salisbury waren Anfang März der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Yulia schwer vergiftet worden. Die Täter nutzten dabei nach derzeitigem Ermittlungsstand den in der Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok. Russland streitet jegliche Verantwortung für den Anschlag ab.
Die Nato-Staaten hatten den Anschlag auf Skripal bereits Mitte des Monats verurteilt und ihre Solidarität mit Grossbritannien zum Ausdruck gebracht. Zuletzt wiesen rund zwei Dutzend Nato-Partner Grossbritanniens und Verbündete mehr als 140 russische Diplomaten aus. Zuletzt hat auch Belgien angekündigt, einen russischen Diplomaten auszuweisen.