Nach einem Monat: Starbucks zahlt 4000-Dollar-Trinkgeld nicht zurück

Starbucks verrechnet einem Kunden mehr als 4000 Dollar Trinkgeld. Das Ganze ist mittlerweile einen Monat her – zurückerstattet wurde bislang kein Cent.

Die O'Dells aus den USA haben für ihre übliche Starbucks-Bestellung einen absurd hohen Preis bezahlt. Der Grosskonzern schafft es auch einen Monat danach nicht, der Familie ihr Geld zurückzuzahlen. - Linkedin/Jesse O'Dell / Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine US-Familie hat bei Starbucks fälschlicherweise 4444,44 Dollar Trinkgeld bezahlt.
  • Die absurd hohe Zahlung fällt erst Tage später auf.
  • Das ist ein Monat her. Starbucks hat es bislang nicht geschafft, das Geld zurückzuzahlen.

Seit 16 Jahren holt Jesse O'Dell aus Tulsa, Oklahoma, fast jeden Tag für seine Familie Kaffee bei Starbucks. Normalerweise kostet das ganze um die 10, vielleicht mal knapp 11 Dollar, erzählt er gegenüber dem regionalen Sender «Fox23».

Genau das tat O'Dell auch Anfangs Januar – oder so dachte er. Denn statt des üblichen Betrags zahlte er stattliche 4456 Dollar und 27 Cent, umgerechnet 4125 Franken.

Starbucks verrechnet absurd hohes Trinkgeld

Aufgefallen ist ihm das erst nicht. Seine Frau bemerkt erst einige Tage später, dass mit er Bankkarte irgendetwas nicht stimmt. Ihr Karte sei beim Einkauf mit ihren Kindern einfach abgelehnt worden, so Deedee O'Dell.

Mehrmals versucht sie mit der Karte zu bezahlen. Vergeblich. Also auf zum Bankomat und den Kontostand prüfen. Und da merkt sie: Starbucks hat ihnen ein Trinkgeld in Höhe von genau 4444,44 Dollar vom Konto abgebucht.

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«Dass das passiert ist, war ein echter Schock. Ich weiss ganz genau, dass ich das nicht getan habe. Wir geben zwar gutes Trinkgeld, aber nichts dergleichen», so Jesse O'Dell. «Und von da an ging die Hölle erst richtig los.»

Ungedeckte Schecks: «Wie kann Starbucks das Geld nicht haben?»

Jesse O'Dell ruft den regionalen Starbucks-Manager an, beschwert sich wegen des Vorfalls. «Er sagte mir, dass es ein Problem mit ihrem Netzwerk gäbe.» Egal, das Problem scheint behoben: Der Konzern schickt der Familie zwei Schecks zu je 2222,22 Dollar per Post zu.

Die O'Dells lösen die Schecks ein. «Ende gut, alles gut», möchte man denken. Wenn da nicht ein Problem wäre: Die Schecks sind wertlos.

«Nach einem Tag bekommen wir einen Anruf von der Bank. Die sagen, die Schecks seien nicht gedeckt», so Jesse O'Dell. «Wir fragten uns: Wie kann Starbucks das Geld nicht haben?»

Die beiden telefonieren sich durch die Starbucks-Hotline. Nach 30 bis 40 Anrufen sei ihnen versprochen worden, dass neue Schecks zugestellt würden. «Aber bis heute haben wir noch keine Schecks erhalten», so Jesse O'Dell rund einen Monat nach dem Trinkgeld-Vorfall.

Für die Familie mit vier Kindern ist das bitter. Der bereits geplante Urlaub in Thailand fällt ins Wasser. «Und die Tickets sind nicht rückerstattbar», sagt Jesse O'Dell.

Starbucks will neue Schecks schicken

Ein Starbucks-Sprecher sagt gegenüber «Fox23», man wisse um den Vorfall. Gründe für das absurd hohe Trinkgeld oder die Ablehnung der Schecks nennt er keine. Darüber habe er zu wenig Informationen. Die Schecks sollen aber in den nächsten Tagen zugestellt werden.

Davon scheint die Familie aber nichts zu wissen. Sie hätten nichts mehr von Starbucks gehört, behauptet Jesse O'Dell. «Wir hoffen, dass, wenn die Schecks eintreffen, alles in Ordnung ist.»