Ukraine-Krieg: Putin-Freund stürzt aus Hotel-Fenster in den Tod

Im Juni bezeichnete Pawel Antow Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg als «Terror». Nun ist der russische Politiker auf mysteriöse Weise aus einem Fenster gestürzt.

Der reiche russische Pro-Putin-Abgeordnete Pawel Antow ist beim Sturz aus einem Hotel-Fenster ums Leben gekommen. - Twitter/@olex_scherba

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Liste der mysteriösen Todesfälle in den Reihen der Putin-Freunde wird immer länger.
  • Am Samstag stürzte der Wurstmillionär Pawel Antow aus einem Hotel-Fenster im 3. Stock.
  • Zuvor hatte er die russischen Luftangriffe auf Kiew kritisiert.

Wer sich kritisch über Wladimir Putins Ukraine-Krieg äussert, lebt offenbar gefährlich. Immer wieder kommen Verbündete des Kreml-Chefs auf mysteriöse Weise ums Leben. Dabei sind oftmals Stürze involviert – ob über die Reling eines Segelbootes oder aus dem Fenster eines Spitals.

Russen-Politiker kritisierte vor Fenster-Sturz Ukraine-Krieg

Nun reiht sich ein weiterer aufsehenerregender Todesfall in diese Serie ein: Der russische Pro-Putin-Abgeordnete Pawel Antow stürzte am Sonntag in Indien durch ein Hotel-Fenster aus dem dritten Stock in den Tod. Der millionenschwere Russe war mit Freunden verreist, um seinen anstehenden 66. Geburtstag zu feiern.

Pawel Antow war laut Forbes einer der reichsten russischen Beamten. Nach seiner Kritik am Ukraine-Krieg ist er nun aus einem Fenster in den Tod gestürzt. - Twitter/@DimitriNabokoff

Die indische Polizei ermittle derzeit, ob es sich dabei um Suizid oder einen Unfall gehandelt habe. Dies sagte ein Polizeiinspektor der «Hindustan Times» am Dienstag. Gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur «Tass» sagte der russische Generalkonsul in Kalkutta: Antow sei aus dem Fenster «gefallen».

An Russlands offizieller Version der Ereignisse gibt es allerdings berechtigte Zweifel. Denn: Der Fleisch- und Wurstfabrikant fand im Juni klare Worte für Russlands Vorgehen im Ukraine-Krieg, wie die «Daily Mail» schreibt.

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Im Zusammenhang mit den russischen Luftangriffen auf Kiew, bei denen auch Zivilisten zu Schaden kamen, stellte er fest: «Um die Wahrheit zu sagen, ist es äusserst schwierig, dies als etwas anderes als Terror zu bezeichnen.»

Brisant: Auf derselben Reise starb nur drei Tage vorher einer der Begleiter von Antow – angeblich an einem Herzinfarkt. Dies sagte der Polizeiinspektor der indischen Nachrichtenagentur ANI. Antow sei nach dem Tod seines Freundes niedergeschlagen gewesen.

Beide Leichen wurden demnach eingeäschert. Der indische Reiseführer der Russen sagte ANI, sie hätten beim Einchecken im Hotel Alkohol dabei gehabt und seien betrunken gewesen.

Die Liste der mysteriösen Todesfälle wird also immer länger. Und ein Ende des Ukraine-Kriegs – und der Kritik daran – ist nicht abzusehen.