Trump Kim: Darum scheiterten die Verhandlungen in Hanoi

Donald Trump und Kim Jong Un trafen vor einem Monat in Hanoi. Die Verhandlungen endeten allerdings frühzeitig – ein vertrauliches Dokument zeigt nun warum.

Donald Trump (rechts) und Kim Jong Un bei den Verhandlungen in Hanoi. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Februar trafen sich Trump und Kim zu Verhandlungen in Hanoi.
  • Ein vertrauliches Dokument zeigt nun auf, warum Kim den Gipfel frühzeitig abbrach.
  • Trump forderte Nordkorea dazu auf, alle Atomwaffen abzugeben.

Vor gut einem Monat trafen sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Yong Un zu Verhandlungen in Hanoi, Vietnam.

Bei ihrem zweiten Treffen wollten sie Geschichte schreiben und eine gemeinsame Erklärung unterschreiben. Dazu kam es aber nicht: Der Gipfel scheiterte, weil Kim die Verhandlungen frühzeitig beendete.

Trump fordert, dass Kim alle Atomwaffen abgibt

Nun wird bekannt, warum: Donald Trump forderte Kim in einem Dokument dazu auf, alle Atomwaffen abzugeben. Das Dokument liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor.

Neben der Auslieferung der Waffen und Waffenteile wurde auch ein vollständiger Abbau nuklearer Infrastruktur gefordert. Weiter will Trump ein Zugang von US-Inspektoren und die Versetzung aller am Atomprogramm beteiligten Wissenschaftler in zivile Projekte.

Es sei das erste Mal, dass Trump explizit definiert habe, was er mit Denuklearisierung meinte, sagt ein Insider gegenüber Reuters.

Lybien-Modell

Der Nationale Sicherheitsberater John Bolton hatte nach den Verhandlungen in Interviews über das Dokument gesprochen. Jedoch keine Details genannt.

Er gilt als Befürworter eines «Libyen-Modells» zur Denuklearisierung. Libyen hatte seine Atomwaffen 2004 an die USA übergeben. Bolton will, dass Nordkorea das gleiche tut.

Bis jetzt keine Stellungnahme

Donald Trump reagierte bis jetzt nicht auf die Bitte nach einer Stellungnahme. Das US-Aussenministerium will sich nicht zum vertraulichen Dokument äussern.