Inflationsrate und Arbeitslosigkeit in den USA sinken leicht

Die Teuerung in der USA verhält sich weiterhin mässig. Im Oktober war sie tiefer als erwartet. Das Problem bleibt die hohe Arbeitslosigkeit.

Ein Mann vor einem geschlossenen Café in New Orleans, USA. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verbraucherpreise in den USA sind im Oktober weniger stark gestiegen als erwartet.
  • Das Problem bleibt jedoch die hohe Arbeitslosigkeit. Es fehlen Millionen von Stellen.
  • Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe bleibt auf über 700'000 pro Woche.

Der Preisdruck in den USA hat im Oktober etwas nachgelassen. Die Verbraucherpreise legten im Oktober nur um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. So teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Im September lag die Teuerungsrate noch bei 1,4 Prozent.

Die US-Notenbank Federal Reserve achtet besonders auf Preisveränderungen bei privaten Verbraucherausgaben, wobei Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden. Diese Rate lag im September bei 1,5 Prozent. Die Daten für Oktober werden erst gegen Ende des Monats veröffentlicht.

Arbeitslosigkeit bleibt grösstes Problem

Die Fed hat jüngst einen Strategieschwenk vollzogen, der ihr mehr Spielraum beim Ansteuern ihres Inflationsziels eröffnet. Demnach kann sie die Teuerungsrate für einen längeren Zeitraum über der Zwei-Prozent-Marke halten. Dazu muss sie zuvor jedoch geraume Zeit darunter geblieben sein.

Das Federal Reserve Gebäude in Washington D.C. - dpa

«Die Teuerung ist weiterhin mässig, und auch die Kerninflation liegt eher unterhalb des Zielbereichs der Fed.» So Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba. Da die Notenbank für Vollbeschäftigung sorgen soll, spiele aktuell die Zielverfehlung am Arbeitsmarkt die Hauptrolle.

«Weitere Lockerungen sind möglich. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weisen zwar einen abnehmenden Trend auf. Dennoch fehlen Millionen von Arbeitsplätzen und die Arbeitslosigkeit ist zu hoch.»

Pandemie belastet Arbeitslosenrate

Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist zuletzt zurückgegangen, bleibt in der Corona-Krise aber auf hohem Niveau. In der vergangenen Woche beantragten 709'000 Menschen Hilfen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. In der Woche davor waren es noch 757'000 - die Zahl wurde nachträglich um 6000 nach oben korrigiert.

Die Daten deuten auf eine anhaltende Erholung nach dem historischen Einbruch des Arbeitsmarkts zu Beginn der Pandemie hin. Allerdings steigen gerade die Infektionszahlen in den USA rapide an, was neue Einschränkungen notwendig machen könnte. Diese würden die Wirtschaft erneut bremsen.