Frauengesundheit: Gebärmutterhalskrebs als Gefahr

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Obwohl die Zahl der Erkrankungen stark gesunken ist, geht von Gebärmutterhalskrebs in der Frauengesundheit noch immer eine tödliche Gefahr aus.

Frauengesundheit
Gebärmutterhalskrebs ist eine ernstzunehmende Krankheit. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sterben jährlich rund 70 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
  • Der beste Schutz sind HPV-Impfungen und Screenings.

Weltweit ist Gebärmutterhalskrebs die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. In der Schweiz liegen diese Zahlen dank der vielen Bemühungen um die Frauengesundheit weit niedriger.

Nach den Zahlen der Nationalen Krebsregisterstelle (NKRS) erkranken in der Schweiz jährlich 250 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Bei weiteren 5000 Frauen werden Vorstufen entdeckt. Die Mortalität liegt bei durchschnittlich 75 Todesfällen pro Jahr.

Waren Sie dieses Jahr schon beim Frauenarzt?

Was ist Gebärmutterhalskrebs überhaupt?

Der Gebärmutterhals (Zervix) verbindet die Gebärmutter mit der Scheide. Am Übergang zwischen dem Gebärmutterhals und der Scheide befindet sich der Muttermund. Dieser ist besonders anfällig für bösartige Tumore, die als Zervixkarzinome bezeichnet werden.

Problematisch ist dabei, dass die Entwicklung des Zervixkarzinom ohne regelmässige Screenings lange Zeit unentdeckt bleibt. Bis die Erkrankung Schmerzen bereitet, ist sie oft schon weit fortgeschritten oder der Tumor hat Metastasen gebildet. Dann ist es für eine Heilung manchmal schon zu spät.

So entsteht Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs wird durch Humane Papilloviren (HPV) verursacht, die beim Sex übertragen werden. Die meisten Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV, doch normalerweise kann das Immunsystem die Viren unschädlich machen. Nur wenn dies nicht der Fall ist, können sie Veränderungen des Gewebes auslösen, die sich zu bösartigen Tumoren entwickeln.

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Gebärmutterhalskrebs wird durch Humane Papilloviren (HPV) verursacht. - Depositphotos

Frauen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders bedroht. Weitere Risikofaktoren sind Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, ungeschützter Geschlechtsverkehr und Rauchen. Auch mangelnde Hygiene im Intimbereich kann dazu führen, dass sich die Viren ausbreiten.

Engagement für die Frauengesundheit in der Schweiz

Der beste Schutz vor Gebärmutterhalskrebs ist die HPV-Impfung. Diese schützt effektiv vor einer Infektion mit den Viren.

Nach den Statistiken der HPVAlliance Schweiz waren 2021 etwa 71 Prozent der jungen Frauen unter 26 Jahren gegen HPV geimpft. Bei den Knaben waren es 49 Prozent. Als Ziel wird eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent angegeben.

Bei älteren Frauen wird sich verstärkt um Aufklärung rund um Themen der Frauengesundheit bemüht.

So wurde in den letzten Jahren ein Bewusstsein für die Bedeutung regelmässiger Screenings geschaffen. Diese werden ab dem 30. Lebensjahr alle drei Jahren für Frauen kostenlos angeboten.

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Frauengesundheit: Gegen Gebärmutterhalskrebs kann eine HPV-Impfung helfen. - Depositphotos

Bei einem Screening wird der sogenannte Pap-Test durchgeführt, bei dem ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen wird. Im Labor wird dieser Abstrich dann auf etwaige Veränderungen untersucht.

Bei leichten Dysplasien wird die Lage nur weiter beobachtet, da sie von selbst wieder verschwinden können. Bei schweren Dysplasien wird das betroffene Gewebe entfernt, ehe sich daraus ein Tumor entwickelt.

Frauengesundheit: Symptome einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung

Ausserdem ist es sinnvoll, selbst auf weitere etwaige Symptome zu achten. Dazu gehören Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder nach dem Velofahren. Auch unregelmässige Monatsblutungen sowie Schmerzen im Unterleib können Anzeichen einer Erkrankung sein. Ausserdem kann es zu einem gelblich-bräunlichem Ausfluss kommen.

Diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Sie sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.

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Die Symptome können je nach Erkrankungsbild unterschiedlich sein. - Depositphotos

Wird Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium entdeckt, sind die Heilungschancen hervorragend. In vielen Fällen kann sogar die Gebärmutter und damit die Fruchtbarkeit erhalten bleiben. Dabei wird einfach nur das erkrankte Gewebe entfernt. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung behandelt werden.

Ob eine Heilung möglich ist, liegt dann vor allem daran, wie erfolgreich die Krebszellen bekämpft werden können und ob sie Metastasen gebildet haben. Regelmässige Screenings bieten darum die grösstmögliche Sicherheit, den Krebs früh zu erkennen und erfolgreich zu behandeln.

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Kommentare

User #2534 (nicht angemeldet)

Medizininformationen und Nau entspricht ungefähr Frauennati und U15-Tschüttelern.

User #5656 (nicht angemeldet)

Bei den Männern heisst das dann Hodenkrebs.

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