Gesundheit Aargau: Gynäkologische Untersuchungen sind wichtig
Regelmässige gynäkologische Untersuchungen helfen, Erkrankungen wie Brustkrebs möglichst früh zu erkennen – und so die Heilungschancen enorm zu verbessern.

Das Wichtigste in Kürze
- Gynäkologische Untersuchungen helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
- Gerade bei Brustkrebs gibt es dank einer Früherkennung höhere Heilungschancen.
- Seit Jahren steigt die Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen bei Frauen.
Regelmässige Kontrollbesuche bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt gewährleisten die weibliche Gesundheitsvorsorge. In der Regel bezahlen die Schweizer Krankenkassen eine solche Vorsorgeuntersuchung alle drei Jahre.
Früherkennung von Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs
Brustkrebs ist laut der Schweizer Krebsliga die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Im Schnitt erkranken jährlich etwa 6600 Frauen neu daran.
Hinzu kommen weitere frauenspezifische Krebserkrankungen wie Gebärmutterkörperkrebs und Gebärmutterhalskrebs, an denen sich jährlich jeweils 950 beziehungsweise 260 Frauen neu erkranken.

Wie bei allen Krebsarten gilt: Je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto günstiger sind die Heilungschancen. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind daher ein wichtiger Baustein für den Erhalt der Gesundheit im Aargau.
Zur Früherkennung von Brustkrebs wird die Brust sorgfältig auf Knötchen abgetastet. Im Verdachtsfall können anschliessend eine Ultraschalluntersuchung oder eine Mammografie erfolgen.
Gebärmutterhalskrebs lässt sich mithilfe eines sogenannten Pap-Tests erkennen. Dabei werden Zellen aus dem Gebärmutterhals entnommen und im Labor untersucht. Der Test wurde nach seinem Erfinder, dem griechischen Arzt George Papanicolaou, benannt. Die Analyse kann nicht nur Aufschluss über Gebärmutterhalskrebs im Vor- oder Frühstadium geben, sondern auch über verschiedene andere Infektionen.
Gesundheit Aargau: Sexuell übertragbare Infektionen auf dem Vormarsch
Seit einigen Jahren sind STIs (sexuell übertragbare Infektionen) weltweit auf dem Vormarsch. Vor allem die Zahl der Chlamydien- und Gonorrhö-Infektionen steigt laut den Daten des Bundesamtes für Gesundheit konstant an. Schätzungen zufolge sind bis zu zehn Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung von einer Chlamydieninfektion betroffen, davon drei Viertel Frauen.

Da die Infektion in 70 bis 80 Prozent der Fälle symptomlos verläuft, wird sie oft unwissentlich weitergegeben. Sie kann jedoch zu schweren Unterleibsbeschwerden führen und bei Frauen sogar Unfruchtbarkeit verursachen. Durch regelmässige gynäkologische Untersuchungen können symptomlose Infektionen früh aufgedeckt werden. Auch hierfür wird der Pap-Test verwendet.
Das Gleiche gilt für andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) wie Gonorrhö, Herpes Simplex und Syphilis. Letztere kann gerade in der Schwangerschaft ein grosses Risiko für das ungeborene Kind darstellen. Deshalb wird in der Regel bei der ersten Untersuchung nach einem positiven Schwangerschaftstest auch auf Syphilis getestet.
Gesundheit: Weitere Gründe für gynäkologische Vorsorgeuntersuchen
Zu den weiteren Infektionen, die nicht direkt zu den STIs gehören, zählen unter anderem Hefepilzinfektionen (Candida). Aber auch Infektionen mit Humanen Papilloviren (HPV). Letztere können die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs begünstigen. Auch sie können mithilfe eines Abstiches festgestellt werden.

Die Vorsorgeuntersuchung ist ausserdem eine gute Gelegenheit, um mit der Frauenärztin über andere Probleme zu sprechen. So können hormonelle Schwankungen beispielsweise auf das Einsetzen der Menopause oder auf Schilddrüsenprobleme hinweisen. Es kann auch sinnvoll sein, über andere Verhütungsmittel oder Probleme beim Sexualverkehr zu sprechen.
Regelmässige Vorsorge für alle sexuell aktiven Frauen
Mit Einsetzen der Periode und der Pubertät ist es für junge Mädchen an der Zeit, sich eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt zu suchen. Die meisten fühlen sich bei einer ersten Untersuchung bei einer anderen Frau besser aufgehoben.
In diesem Alter können sie sich über sexuell übertragbare Infektionen und Verhütung aufklären lassen und sich mit einer HPV-Impfung schützen lassen.

Ab etwa 20 Jahren sollte dann alle drei Jahre eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung erfolgen. Diese stellt sicher, dass etwaige Infektionen oder Krebsvorstufen früh erkannt werden.
Bei akuten Beschwerden oder beim Ertasten von Knoten in der Brust zu Hause sollten Sie jedoch nicht auf den nächsten Termin warten. Suchen Sie Ihre Frauenärztin so schnell wie möglich auf, um die Symptome zu klären.