Wird im Schweizer Ausbildungssystem zu wenig auf die Anfordernisse der Zukunft vorbereitet? Ist die Ausbildung und somit die Vorbereitung auf die Arbeitswelten der Zukunft mit der digitalen Transformation in der Schweiz noch zeitgemäss? Dieser Frage gehen Futuristen auf den Grund.
Futurist Gerd Leonhard
Futurist Gerd Leonhard - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer öfters sind praktische Eigenschaften gefragt. Doch das aktuelle Bildungssystem ist sehr Theorie nahe.
  • Auch die klassische Kaderausbildung ist hinfällig. Immer mehr Mitarbeiter verlangen nach einem Führen auf Augenhöhe.

Handlungsorientiertes Unterrichten gefordert

Es braucht neben den öffentlichen, universitären Angeboten in der Aus- und Weiterbildung auch jene der Privaten, der Höheren Fachschulen, die mit Engagement, Initiative und Innovation punkten und praxisnah unterrichten. Insbesondere müssen Dozierende auch befähigt werden mit der Digitalisierung Schritt zu halten und digitale Medien gewinnbringend und den Lernprozess unterstützend in den Unterricht einzubinden. Die Lernwerkstatt Olten, spezialisiert auf die Ausbildung von Ausbildenden, baut ihr Angebot in diesem Bereich stark aus. Daniel Herzog, Geschäftsführer der Lernwerkstatt Olten ist überzeugt: «Die Digitalisierung wird auch das Lernen verändern. Klassischer Präsenzunterricht gibt es weiterhin. Wird die neue Technik methodisch geschickt genutzt entsteht dadurch aber ein grosser Mehrwert.»

Höhere Fachschulen springen ein

Eine wichtige Rolle nehmen die Fachhochschulen und die Höheren Fachschulen ein. In der innovationsstarken Schweiz bereiten Höhere Fachschulen wie beispielsweise die TEKO Basel Studierende auf ihre künftigen Aufgaben vor. Nicht zuletzt sind es die Höheren Fachschulen, welche Ausbildungen anbieten, die sich an die Arbeitswelten 4.0 der Zukunft orientieren. TEKO Basel Schulleiterin Terry Tschumi: «In einigen Berufszweigen ist ein Fachkräftemangel abzusehen, beziehungsweise, es werden neue Berufsbilder mit neuen Kernkompetenz-Anforderungen geschaffen. Bildet man sich in Berufen mit grosser Nachfrage, hat man gute Zukunftsaussichten. In einer Zeit der Globalisierung und Innovation müssen Mitarbeitende Kenntnisse und Kompetenzen laufend aktualisieren, um arbeitsmarkt- und konkurrenzfähig zu bleiben.»

Der Hauptgrund in der Aktualität der Höheren Fachschulen liegt folgerichtig in der laufenden Anpassung der Lehrgänge an die neuesten Entwicklungstrends sowie im hohen Praxisbezug. Dies bestätigt auch Arthur Schärli, Leitexperte SBFI für Qualitätsmanagement an Fachschulen: «Der Stellenwert der Höheren Fachschulen ist gestiegen. Das handlungsorientierte Unterrichten ist nicht nur im Trend, sondern auch gefordert. Der fachlich-sachliche Unterricht ist die Basis, aber der Praxisbezug muss eindeutig da sein. Diese Schulen machen hier dabei eine vorbildliche Arbeit.» Der Erfolg der Höheren Fachschulen basiert letztendlich also darauf, dass man sich dank einer strategisch richtigen Weiterbildungsentscheidung für die Berufe der Zukunft fit machen kann. Terry Tschumi abschliessend: «Ein HF-Studium erfolgt bei der TEKO nebenberuflich – so können Studierende Beruf und Weiterbildung vereinen. Aufgrund der während des Studiums praxisorientiert erlernten Kompetenzen ist man nach dem Abschluss in der Lage das Erlernte umzusetzen und somit eine begehrte Fachkraft.»

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