Patrizia Kummer befindet sich momentan in einem Pekinger Hotel in Quarantäne. Von Negativität oder Unsicherheit vor Olympia ist jedoch nichts zu spüren.
Patrizia Kummer
Die Schweizerin Patrizia Kummer - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Olympiasiegerin Patrizia Kummer ist nicht gegen das Coronavirus geimpft.
  • Deshalb sitzt die 34-Jährige zurzeit in einem Pekinger Hotel in Quarantäne.
  • Trotz Quarantäne blickt die Schweizerin positiv auf die kommenden Olympischen Spiele.

Seit einer Woche sitzt die ungeimpfte Snowboarderin Patrizia Kummer in einem Pekinger Hotel in Quarantäne. Das bei bester Laune. Sogar die internationalen Medien interessieren sich brennend für ihren speziellen Weg.

Der Blick ins Hotelzimmer und in das oft lachende Gesicht von Patrizia Kummer spricht eine deutliche Sprache: Die Olympiasiegerin von 2014 im Parallel-Riesenslalom kann und will sich nicht beklagen.

Seit sie am Donnerstag vor einer Woche in Peking gelandet ist, befindet sie sich in einer 21-tägigen Quarantäne.

Können Sie den ungewöhnlichen Weg von Patrizia Kummer verstehen?

Der Weg, den die Walliserin für sich gewählt hat, ist so speziell, dass sich rund 35 Journalisten zur Video-Konferenz zuschalten. Darunter sind auch zehn aus dem deutschsprachigen Ausland.

Alle wollen wissen, wie es denn der Schweizerin geht in der fernen Isolation. Um es kurz zu machen: Es geht ihr hervorragend.

Trainingsraum im Hotelzimmer

Kummer erhielt wie gewünscht ein Velo und zwei verstellbare Hanteln ins Zimmer. Dieses schätzt sie grösser als die mindestens versprochenen 25 Quadratmeter ein, und das Essen ist gut und reichlich.

«Sie fragen jeden Tag, was ich möchte. Und bis jetzt hatte ich jedes Mal Chinesisch», erzählt die dreifache Gesamtweltcup-Siegerin, die aktuell auch chinesische Medizin studiert, lachend.

Allerdings hat sie ihr eigenes Besteck mitgenommen. «Ich esse sowieso schon sehr langsam, mit Stäbchen dauert es ewig.»

Olympia 2022
Im Februar starten die Olympischen Spiele in Peking. - keystone

Kummer ging mit der Abreise in die Quarantäne ein grosses Risiko ein. Denn sie verpasste das letzte Qualifikationsrennen und hatte die Selektion noch nicht auf sicher.

Auch so muss sie die Zusatzkosten durch die Quarantäne selber tragen, sonst wäre auch noch der Flug dazugekommen. Insgesamt betont die Walliserin aber, dass sie von den Verbänden Swiss-Ski und Swiss Olympic sehr gut unterstützt worden sei.

Patrizia Kummer: «Andere haben sich für ihren Job entschieden, ich für meinen Körper»

Über die Gründe für ihre Nicht-Impfung will Kummer nicht allzu viele Worte verlieren. «Andere haben sich für ihren Job entschieden, ich für meinen Körper.» Sie sei aber nicht grundsätzlich gegen Impfungen, habe sich auch schon gegen die Grippe impfen lassen. «Das muss jeder für sich entscheiden.»

Patrizia Kummer
Patrizia Kummer in Aktion. - keystone

Noch ist sie weit weg vom Schnee – und wird es auch noch zwei Wochen bleiben. Um den Formstand macht sie sich dennoch keine Sorgen. Sie wird wie die restlichen Snowboarder vor dem Einsatz am 8. Februar noch vier Tage trainieren können.

«Ich werde keinen Jetlag haben. Die anderen haben ja auf europäischem Schnee trainiert, den chinesischen kennen sie genau so wenig.»

Das positive Denken hat Patrizia Kummer verinnerlicht. «Ich lasse negative Gedanken gar nicht zu», sagt sie und wendet sich dem chinesischen Abendessen zu.

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