Nach dem Rücktritt von Ösi-Skistar Marcel Hirscher wird nach einem Nachfolger gesucht. Manuel Feller findet diese Fussstapfen aber zu gross.
Marcel Hirscher
Manuel Feller findet die Fussstapfen von Marcel Hirscher zu gross. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Manuel Feller ist nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher eine der Hoffnungen Österreichs.
  • Doch Feller will realistisch bleiben. Hirschers Fussstapfen seien wohl zu gross.
  • Bei seinem Ausrüster rückt er in der Hierarchie aber vor.

Er fährt mit Risiko. Er riskiert gelegentlich auch mit seinen gradlinigen Aussagen ein symbolisches, blaues Auge. Er ist oft ausgefallen, er hat noch nie ein Weltcup-Rennen gewonnen. Aber er gehört zu jenen Fahrern, auf die Österreich nach dem Rücktritt von Superstar Marcel Hirscher hofft.

Der österreichische Realist: Marcel Hirscher bleibt unantastbar

Manuel Feller soll gemeinsam mit Marco Schwarz für Podestplätze und Siege in den technischen Rennen sorgen. Allerdings startet Schwarz nach seinem Kreuzbandriss erst beim Slalom von Levi in die Saison. Der 27 Jahre alte Feller dämpft, ganz Realist, zu hohe Erwartungen. «Was Marcel Hirscher in den letzten Jahren gezeigt hat, das wird sowieso nie wieder jemand zeigen.»

Marcel Hirscher
Marcel Hirscher trat vom Profisport zurück. - Keystone

Und von Hirschers hinterlassenen Fussstapfen, in die er doch bitte möglichst schnell treten soll, will der Tiroler schon gar nichts wissen. «Nüchtern betrachtet sind das zu grosse Fussstapfen. Ich bleibe bei meinen Schuhen», sagte Feller im Vorfeld des ersten Weltcup-Rennens in Sölden.

Neue Ressourcen für Manuel Feller

Mit dem Rücktritt des bisherigen Branchenprimus werden bei Ausrüster Atomic auch für Feller Ressourcen frei. «Marcel Hirscher war klar die Nummer eins. Wenn es geheissen hat: Wir wollen beim Ski noch etwas geändert haben, dann sind die Maschinen bei Atomic natürlich für ihn belegt gewesen. Jetzt ist die Möglichkeit da, dass Marco Schwarz und ich im technischen Bereich die Nummern eins sind.»

Marcel Hirscher Manuel Feller
Manuel Feller (links) und Marcel Hirscher jubeln nach dem Slalom-Weltcuprennen in Wengen. - Keystone

Von Hirschers oft zitierten Tüfteleien oder Einstellungen an Ski, Platte, Bindung und Schuh kann Feller kaum profitieren. Der achtfache Gesamtweltcupsieger war von der Statur her zirka 15 Zentimeter kleiner, hatte andere Hebel und fuhr eine andere Technik. «In der Skientwicklung hat Marcel Hirscher vieles weitergebracht. Davon können wir anderen sicher profitieren.»

Klare Ziele vor Augen

Er habe auch für den kommenden Winter seine Ziele genau vor Augen, sagt der Gewinner von WM-Silber im Slalom 2017. Detaillierter auf eben diese Ziele eingehen, will er aber nicht. Besser werden wolle er und eine bessere Saison als jene 2018/19 fahren.

Und sonst? «Ich muss mich auf meine Stärken konzentrieren. Mein Ziel ist es, immer mindestens einen Schritt vorwärts zu machen, so Manuel Feller.

Manuel Feller
Manuel Feller (links), Clement Noel (Mitte) und Marcel Hirscher auf dem Podest. - Keystone

Dafür stimmen die körperlichen Voraussetzungen schon mal, denn Feller sagt: «Ich bin fitter als fit.» Er habe einen Plan, den es zu verfolgen gelte. Nur alles verraten oder öffentlich machen müsse er nicht, so sei er schon immer gewesen.

Auch wenn in der Schule der eine oder andere Pädagoge über Spassmacher Feller gesagt habe: «Aus dem wird nie was.» Schon damals habe er von sich nur das gezeigt, was die anderne auch zu sehen bekommen sollen.

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