Doping: Ex-Langlauftrainer Mayer nach «Operation Aderlass» verhaftet
In der Causa «Operation Aderlass» rund um Doping im Spitzensport ist nun der österreichische Ex-Langlauftrainer Walter Mayer verhaftet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der österreichische Ex-Langlauftrainer Walter Mayer wurde im Doping-Skandal verhaftet.
- Die Festnahme diente, um vor einer Vernehmung Absprache mit anderen Zeugen zu verhindern.
- Laut «Kurier» ist der Ex-Langlauftrainer der Österreicher wieder auf freiem Fuss.
Der ehemalige österreichische Langlauf-Trainer Walter Mayer ist im Rahmen der «Operation Aderlass» festgenommen worden. «Aderlass» ist die Ermittlung zum Skandal um Doping bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld und darüber hinaus. Laut der österreichischen Tageszeitung «Kurier» steht Mayer unter Verdacht, in die Affäre verwickelt zu sein.
Demnach soll Mayer von der Staatsanwaltschaft Innsbruck zur Affäre verhaftet worden sein. Nach einer längeren Befragung sei der 62-Jährige wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Es habe «Verdachtsmomente für eine Verwicklung gegeben», mit der Festnahme sollte eine Absprache mit anderen Beteiligten verhindert werden.
Mayer ist in Sachen Doping alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Selbst einst als Langläufer aktiv, führte er Österreichs Athleten als Trainer in den 90er Jahren zu Spitzenresultaten. 2002 wurden im Olympia-Quartier der ÖSV-Athleten Blutbeutel gefunden, Mayer als Folge gesperrt.
Trotz der Sperre war er auch 2006 bei den Olympischen Spielen in Turin als Berater vor Ort. Nach einer gescheiterten Razzia durch die italienischen Behörden flüchtete Mayer alkoholisiert mit dem Auto nach Österreich. Die wilde Verfolgungsjagd endete dann in Kärnten nach einer Kollision mit einer Strassensperre.
Doping im Visier der «Operation Aderlass»
Im Rahmen der «Operation Aderlass» waren bei der WM in Tirol im Februar mehrere Razzien durchgeführt worden. Unter anderem wurden dabei österreichische Athleten auf frischer Tat beim Blutdoping ertappt. Seither laufen umfassende Ermittlungen zum Doping-Skandal.
Der mutmassliche Drahtzieher des Netzwerks ist ein deutscher Sportarzt. Seine Praxis in Erfurt war eines der Ziele der Razzien, er sitzt seither in München in Untersuchungshaft. In Österreich wurden indes bereits mehrere Sportler wegen Dopings bestraft.